Schadenersatz für McDonald's-Mitarbeiter:Arbeiten, bis keine Hose mehr passt

Der Qualitätsdruck war einfach zu hoch: Ein brasilianischer McDonald's-Mitarbeiter sah sich gezwungen, seine Burger jedenTag selbst zu probieren. Dann verklagte er seinen Arbeitgeber - wegen Übergewicht.

Ein Job beim Fastfood-Riesen McDonald's bringt besondere Risiken mit sich. Die Verlockung des Essens ist da - und es liegt am Arbeitgeber, seine Angestellten davor zu schützen. Diesen Eindruck vermitttelt zumindest das Urteil eines brasilianischen Gerichts.

Extremes Übergewicht

In der Arbeit zum Essen gezwungen: Ein McDonald's Mitarbeiter in Brasilien verklagte seinen Arbeitgeber, weil er während seiner Arbeitszeit 30 Kilo zugenommen hatte.

(Foto: dpa)

Ein dickleibiger McDonald's-Mitarbeiter in Brasilien hat von einem Gericht umgerechnet rund 12.500 Euro Schadenersatz zugesprochen bekommen, weil er während seiner zwölfjährigen Dienstzeit 30 Kilogramm zugenommen hat.

Der 32-Jährige sagte vor Gericht, er habe sich verpflichtet gefühlt, täglich von den angebotenen Speisen zu essen, um deren Qualität zu überprüfen. Es sei bekannt gewesen, dass verdeckt arbeitende Qualitätsprüfer die Restaurants besuchten und Berichte über Essen, Service und Sauberkeit anfertigten.

Außerdem erklärte der Mann, McDonald's habe seinen Mitarbeitern gratis Mahlzeiten angeboten. Das habe seine Kalorienaufnahme während der Arbeitszeit erhöht. Das Urteil erging bereits am Dienstag in der Stadt Porto Alegre. Die brasilianische Tochter der Schnellimbisskette überlegt noch, ob sie Berufung gegen das Urteil einlegen soll.

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