Organisation im Beruf:Disziplin im Alltag auf den Job übertragen

Verschleppte Projekte, unbeantwortete E-Mails, ein chaotischer Schreibtisch: Sich im Arbeitsalltag optimal zu organisieren, ist nicht leicht. Da kann es hilfreich sein, Disziplin erst mal im privaten Alltag zu üben.

Der Kollege war vor der Arbeit bereits joggen, ist bei Besprechungen immer top vorbereitet und sein Schreibtisch sieht tadellos aufgeräumt aus? Viele Arbeitnehmer können nur neidisch auf so viel Disziplin schauen. Dabei hilft es, den Blick ein bisschen länger verweilen zu lassen, denn wer im Privaten Konsequenz beweist, dem fällt auch die Organisation im Job leichter.

Fehlt Arbeitnehmern die Selbstdisziplin, sollten sie nach Expertenempfehlung am besten schrittweise daran arbeiten. Der Trick sei, im Privatleben mit den Übungen anzufangen: "Fangen Sie gleich im Berufsalltag damit an, ist die Chance größer, zu scheitern", sagt Karriereberater Dirk Schmidt. Denn viele Rahmenbedingungen im Job - Chef, Kollegen, Zeitvorgaben etc. - könnten Beschäftigte nur schwer selbst beeinflussen. Im Privatleben sei der Spielraum dagegen größer.

Um die Selbstdisziplin zu vergrößern, sollten sich Arbeitnehmer am besten eine Sache für einen Tag in der Woche vornehmen: "Das kann alles sein: einen Tag keinen Kaffee trinken, auf den Aufzug verzichten oder morgens früher aufstehen, um Sport zu machen", sagt Schmidt. Wer dies durchhalte, könne sich abends sagen: "Das habe ich heute geschafft."

In einem zweiten Schritt könne man versuchen, das neue Verhalten an zwei oder drei Tagen in den Alltag zu integrieren. Dann sei die Zeit reif, das Ganze auf den Job zu übertragen: "Denn das Gehirn greift auf diese neue Erfahrung und das stärkere Selbstwertgefühl zurück." So gelinge es Arbeitnehmern leichter, konsequenter ihre selbstgesteckten Ziele zu erreichen - beispielsweise jeden Abend alle E-Mails beantwortet oder mindestens vier Dinge von der To-do-Liste gestrichen zu haben.

© Süddeutsche.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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