Da darf Gerhard Schröder nicht fehlen, unter seinem "stürzenden Adler" von Georg Baselitz. Der SPD-Kanzler wählte absichtlich das abstürzende Staatssymbol als Begleiter seiner Regierungsgeschäfte - um zu zeigen, dass er die Macht, den Geist und den Mut habe, mit Konventionen zu brechen.
Müller kann von sich behaupten, sämtliche Kanzler der Bundesrepublik im Bild verewigt zu haben - bis auf Angela Merkel, die mag irgendwie nicht. Adenauer, Erhard und Kiesinger fotografierte er erst nach deren Amtszeit; davor war er noch zu jung.
"Das erste Bild habe ich von Konrad Adenauer am 22. März 1966 gemacht", erinnert sich Müller. Als 26-jähriger Jungspund, aber damals schon immer im schwarzen Anzug und mit schwarzer Krawatte, erzählt er: "Adenauer war damals 65 Jahre älter als ich und hat sich köstlich über mich amüsiert." Sein Porträtstil habe sich aber seitdem nie verändert. "Entweder ich habe nichts dazugelernt, oder ich war schon immer ein Genie", schmunzelt er.