Nervige Mitarbeiter:Wie sage ich meinem Kollegen, dass er stinkt?

Sie schwitzen, schreien in den Hörer und kommen zu spät: Kollegen können eine echte Plage sein. Aber auch für solche Probleme gibt es Lösungen. Ein Überblick.

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Sie stinken, sind faul und haben im Büro-Kühlschrank eine beeindruckende Sammlung abgelaufener Joghurts. Kollegen können eine echte Plage sein. Aber wer solche Probleme clever angeht, findet für jede Büro-Sünde eine Lösung. Ein Überblick.

Müffelnde Kollegen: Vielleicht das heikelste Thema unter Kollegen. "Da geht es um einen wirklich intimen Bereich", sagt Susanne Helbach-Grosser, Trainerin für Business-Etikette in Schwäbisch Gmünd. Aber es hilft alles nichts: "Je weiter man das auf die lange Bank schiebt, desto stärker ist man angenervt und wird auch ungerecht der Person gegenüber." Entscheidend sei zunächst einmal das richtige Timing, betont Stiltrainer Jan Schaumann aus Berlin. "Wenn man es gleich morgens sagt, weiß der Kollege den ganzen Tag lang, dass er ein Geruchsproblem hat - und kann nichts dagegen tun. Besser ist deshalb, das Thema kurz vor Feierabend anzusprechen", rät Schaumann. Dann muss man nur noch die richtigen Worte finden. "Der Angesprochene darf sein Gesicht nicht verlieren", mahnt Schaumann. "Auf keinen Fall sollte man dem Kollegen ein Deo-Überraschungspaket auf den Schreibtisch stellen." Um den heißen Brei herumzureden, bringt aber auch nichts. Besser sind verständnisvolle Ich-Botschaften. Etwa: "Mir ist aufgefallen, dass Du ein bisschen nach Schweiß riechst. Ich hoffe, Du nimmst es mir nicht übel, dass ich Dich darauf anspreche."

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Unpünktliche und faule Kollegen: Sie kommen morgens später, dafür gehen sie abends früher. Drückeberger können jeden Kollegen auf die Palme bringen. Genauso schlimm sind Kollegen, die in Meetings ständig nebenher SMS tippen oder Mails schreiben, sagt Elisabeth Bonneau, Kommunikationstrainerin aus Freiburg. "So jemand verschwendet die Zeit seiner Kollegen." Helbach-Grosser rät: "Da kann man schon deutlich sagen: 'Du, ich hänge immer hinterher, weil wir nicht Hand in Hand arbeiten. Ich bitte Dich, pünktlicher zu sein!'"

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Lautes Telefonieren: Der eine will ruhig arbeiten, aber sein Nachbar brüllt in den Telefonhörer, als müsse er die Distanz ohne Telefon überbrücken. "Da sind viele Kollegen oft ziemlich hilflos", sagt Schaumann. Wichtig sei, dem anderen nicht den Mund zu verbieten. "Vielleicht ist das ein Vertriebler, der einfach deshalb so erfolgreich ist, weil er stimmgewaltig ist und eine große Euphorie mitbringt." Am besten sei es, das Problem in einer Teamsitzung anzusprechen, sagt der Experte. In Großraumbüros sei es oft möglich, ein paar Telefonboxen aus Plexiglas aufzustellen. Dann kann der Vertriebler seine Marktschreier-Qualitäten weiter ausspielen, und die anderen können in aller Ruhe arbeiten.

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Döner mit extra Knoblauch: Mittagszeit. Der Kollege holt sich etwas zu essen, kommt zurück und setzt sich mit dem mitgebrachten Döner an seinen Schreibtisch im Großraumbüro. "Sowas ist wirklich schlimm", sagt Helbach-Grosser - komme aber gar nicht so selten vor. "Man kann natürlich nebenbei am Arbeitsplatz mal Obst essen. Aber da etwas Dampfendes auszupacken, ist einfach unhöflich." Entsprechend deutlich dürften dann auch die anderen reagieren, findet die Etikette-Trainerin: "Da kann man den Kollegen schon bitten, zum Essen doch in den Aufenthaltsraum zu gehen." Und wenn der Kollege wirklich reichlich Knoblauch im Mittagessen hatte, kann man auch das freundlich thematisieren. Am besten gehe auch so etwas mit einer Ich-Botschaft, rät Bonneau. Oft reiche schon ein kurzer Vorschaltsatz: "Du weißt, ich esse sowas auch gern, aber..."

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Der Streit um die Ordnung: Mit der Ordnung ist es in manchen Büros so eine Sache. Im gemeinsamen Kühlschrank gammeln uralte Joghurts vor sich hin, genutzte Kaffeetassen werden allenfalls oben auf die Spüle gestellt, und Toiletten sind ohnehin ein Thema für sich. "Man kann es ja erstmal mit einem allgemeinen Aushang versuchen", rät Bonneau. Darauf kann etwa stehen: "Bitte hinterlassen Sie diesen Ort so, wie Sie ihn vorzufinden wünschen." Wenn sich die anderen davon nicht beeindrucken lassen, sollte man das Thema ansprechen und möglichst konkrete Vorschläge machen. "Zum Beispiel: Kann die Kaffeetassen nicht jeder selbst in die Spülmaschine räumen?"

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Auf die Pelle rücken: Das sei die häufigste Klage, die von Frauen komme, sagt Bonneau: Man arbeitet an seinem Computer, und plötzlich beugt sich von hinten ein Kollege über einen und geht auf Tuchfühlung. "Mit dem Bürostuhl wegrollen bringt dann gar nichts, denn der andere kommt einfach hinterher." Meist helfe nur, dem anderen einen eigenen Stuhl anzubieten oder selbst aufzustehen.

© sueddeutsche.de/dpa/Marc Herwig/holz
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