Mütter im Bewerbungsgespräch:Berufsanforderung: Kita-Platz

"Und wo bleiben die Kinder?" Mit dieser Frage müssen Mütter in einem Bewerbungsgespräch rechnen. Doch darauf kann man sich vorbereiten.

Meist geht es im Gespräch um das Alter und die Betreuung der Kinder. "Die Personaler sehen es nicht so gerne, wenn die Frauen auf eine Freundin oder die Oma verweisen, die auf das Kind aufpasst", sagte Claudia Nöllke, Bewerbungstrainerin aus München. Besser sei es in dieser Situation, eine verlässliche Einrichtung wie eine Kindertagesstätte anzugeben.

Bewerbungsgespräch, iStock

Am besten Ganztagsschule: Wenn man als Mutter ins Bewerbungsgespräch geht, wollen die Personaler wissen, wo die Kinder bleiben.

(Foto: Foto: iStock)

Außerdem sollten sich die Bewerberinnen vor dem Gespräch gut überlegen, wie sie die Betreuung ihres Kindes organisieren, wenn es einmal krank wird. Personaler mit eigener Familie kennen laut der Expertin die Probleme, die Kinder in den verschiedenen Altersstufen machen können und werden entsprechende Fragen stellen. "Kleine Kinder sind oft krank und Kinder, die gerade auf eine weiterführende Schule gewechselt haben, benötigen nachmittags schon mal Hilfe bei den Hausaufgaben."

Sie glauben, es geht um die fachlichen Stärken?

In dieser Situation müssen die Frauen Antworten parat haben, um die Vorbehalte des potenziellen Arbeitgebers zu entschärfen. Können sie angeben, dass das Kind in einer Ganztagsschule ist oder nachmittags in die Hausaufgabenbetreuung geht, sei das von Vorteil.

Auch bei Teilzeitkräften sollte die Betreuung des Kindes von Arbeitsbeginn bis mindestens 15 Uhr gesichert sein. "In der Regel erwartet der Arbeitgeber, dass ihm die Arbeitskraft in diesem Zeitraum zur Verfügung steht", erklärt Nöllke. Die meisten Bewerberinnen machten oft den Fehler, dass sie sich nicht auf entsprechende Fragen vorbereiten. "Sie glauben, es geht hauptsächlich um ihre persönlichen und fachlichen Stärken und rechnen nicht mit Fragen zu ihrer familiären Situation", sagt die Trainerin.

Fachzeitschrift statt Gute-Nacht-Geschichte

Die Frauen sollten sich von diesen Fragen aber nicht verunsichern lassen. Denn die Tatsache, dass sie im Vorstellungsgespräch sitzen, zeige, dass die Firma ein Interesse an ihnen hat. Es ist außerdem von Vorteil, wenn sich die Mütter auch im Erziehungsurlaub mit ihrem Beruf beschäftigen.

Viele vernachlässigten ihr Fachgebiet völlig, sobald das Kind da ist, warnt die Expertin. "Selbst, wenn keine Zeit für einen Computer- oder Sprachkurs bleibt, sollte man Fachzeitschriften lesen, um in der aktuellen Diskussion auf dem Laufenden zu bleiben."

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: