Lebenskunst ist ...:... stressfreie Weihnachten feiern

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Wie schafft man es, den üblichen Weihnachtsstress zu vermeiden und die Zeit so zu genießen, wie man eigentlich möchte? Stefan F. Gross hat fünf hilfreiche Empfehlungen.

Stefan F. Gross

Es wird ernst! Weihnachten naht! Jetzt bloß nicht schlapp machen! Im Büro nun noch alles nachholen, was seit Jahresbeginn aufgeschoben wurde. Dann sofort rein in die Geschäfte, die Rufe der Waren werden immer lauter. Unbedingt auch Karten schreiben, Stöße von Karten, an alle, auch an die, die niemals antworten. Kochen nicht vergessen, am besten raue Mengen, nur das Teuerste und Komplizierteste, der Herd muss glühen, so wie die eigene Stirn. Und Ausfahrten und Ausflüge, ab sofort täglich mehrfach, auch wenn man eigentlich gar nicht will. Das muss jetzt unbedingt alles gleichzeitig geschehen, denn jetzt ist doch endlich Weihnachten!

Weihnachtsmann im Kaufhaus: Vermeiden Sie Geschenke-Exzesse. (Foto: Foto: ddp)

Was? Sie sagen, man könne es auch übertreiben und Weihnachten sei doch die Zeit der Ruhe und Besinnung? Stimmt, Sie haben Recht! Aber wie schafft man es bloß, den üblichen Weihnachtsstress zu vermeiden und die "schönste Zeit des Jahres" so zu genießen, wie man eigentlich möchte? Hier sind fünf hilfreiche Empfehlungen:

1. Erhalten Sie sich den Blick für das Wesentliche: Weihnachten ist kein gesellschaftliches Einzelhandels-Solidarprogramm und auch keine familientherapeutische Intensivsitzung mit dem Zweck, alle Beteiligten in dreitägige Jubelarien zu treiben. Weihnachten ist etwas anderes. Aus christlicher Sicht ist es die Geburt Jesu und einer der drei höchsten Feiertage. Und bei einer rein diesseitigen Betrachtung eine besondere Gelegenheit, um zur Besinnung zu kommen und schöne, stimmungsvolle und glückliche Stunden zu verbringen.

2. Sorgen Sie für einen sanften Übergang: Vermeiden Sie, als kraftloser Zombie unter den Weihnachtsbaum zu taumeln. Arbeiten Sie nicht bis zur letzten Sekunde wie ein Verrückter. Sie müssen (und können) nicht alles aufholen, was Sie in den vergangenen elf Monaten noch nicht geschafft haben.

3. Befreien Sie sich von Küchenfron: Weihnachten und gutes Essen gehören zusammen. Weihnachten und ein selbstgekochtes Sieben-Gänge-Menü auf Drei-Sterne-Niveau aber sind ein Aufwand, von dem Sie sich bis Ostern nicht mehr erholen werden.

4. Halten Sie Maß: Manche Familien müssen nach der Bescherung einen Lawinenhund einsetzen, um ihre Kinder unter dem Geschenkpapier wiederzufinden. Vermeiden Sie diese Exzesse. Schenken Sie lieber einige bewusst ausgewählte Dinge, statt Berge von Paketen, bei denen der Empfänger zum Schluss gar nicht mehr weiß, was alles drin war.

5. Schaffen Sie ein heiteres Fest: Was bei Weihnachten wirklich zählt, ist Ihre Stimmung. Quälen Sie sich und Ihre Familie deshalb nicht mit dem Anspruch, alles "perfekt" machen zu müssen. Gönnen Sie sich stattdessen mehr Entspannung, Leichtigkeit und Heiterkeit!

Bestimmt haben Sie noch mehr Ideen, wie man Weihnachtsstress vermeiden kann. Verraten Sie uns: Was setzt Sie Weihnachten immer wieder unter Stress und was tun Sie dagegen? Vielen Dank!

Stefan F. Gross ist Managementdozent, Autor und Kolumnist. Er beschäftigt sich intensiv mit dem Thema der Verbindung von beruflichem Erfolg mit persönlicher Lebenskunst. Seine Kolumne "Lebenskunst" erscheint jeden Dienstag auf sueddeutsche.de.

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