Klage gegen Entlassung:Olympiasiegerin Büttner-Janz erhält Abfindung

Die zweifache Turn-Olympiasiegerin Karin Büttner-Janz erzielt einen Erfolg vor Gericht: Nach ihrer Entlassung als Chefärztin zweier Berliner Kliniken bekommt sie 590.000 Euro Abfindung. In dem Prozess war es unter anderem um ihre Beziehung zu einer leitenden Mitarbeiterin gegangen.

Die zweifache Turn-Olympiasiegerin Karin Büttner-Janz bekommt nach ihrer Entlassung als Chefärztin eine Abfindung von 590.000 Euro. Die frühere Spitzenturnerin ging am Dienstag vor dem Berliner Arbeitsgericht auf den Gütevorschlag von Richterin Beate Aster ein.

Ärztin und Olympiasiegerin klagt gegen Entlassung

Die zweifache Turn-Olympiasiegerin und Ärztin Karin Büttner-Janz vor der Verhandlung am Arbeitsgericht in Berlin: "Ich freue mich, dass ich aus meiner Sicht gewonnen habe."

(Foto: dpa)

Die Medizinerin zog vor Gericht ihre Klage gegen drei Kündigungen seitens des Vivantes-Klinikkonzerns zurück. Büttner-Jantz bekommt außerdem ausstehende Beträge ihres 250.000-Euro-Jahresgehalts aufs Konto. Die weltweit anerkannte Orthopädin gab sich sehr zufrieden: "Ich freue mich, dass ich aus meiner Sicht gewonnen habe", kommentierte die 60-Jährige das Ende des Rechtsstreits.

Büttner-Janz hatte die orthopädischen Kliniken in Friedrichshain und am Urban in Kreuzberg geleitet. Zum Zankapfel wurde unter anderem ihre Beziehung zu einer leitenden Mitarbeiterin der Klinik. Vivantes hatte stets betont, eine gleichgeschlechtliche Beziehung habe keine Rolle bei der Kündigung gespielt. Die Ärztin habe vielmehr die Geschäftsleitung in einer Mail verunglimpft.

Ärzte nicht mehr zur Zusammenarbeit bereit

Büttner-Janz, die erfolgreichste deutsche Turnerin, hatte noch zu Beginn der Verhandlung gesagt, "ich möchte herzlich bitten, dass ich zurück an meinen Arbeitsplatz kann". Auch im Mai hatte die zweifache Goldmedaillengewinnerin der Olympischen Spiele 1972 von München eine gütliche Einigung über ihre Anwälte abgelehnt.

Jetzt hatte Richterin Aster darauf verwiesen, dass mit einer Ausnahme sämtliche Ärzte der Friedrichshainer Klinik nicht mehr zu einer Zusammenarbeit bereit seien. Nach 45 Minuten Beratung einigten sich die Parteien. Büttner-Janz, die ein Patent für eine künstliche Bandscheibe hat, sieht optimistisch in die Zukunft. Die Orthopädin will schon bald wieder operieren.

Ein mit der ersten Kündigung im April verbundenes Hausverbot hob das Gericht auf. Vivantes erklärte sich zudem bereit, "ein wohlwollendes Zeugnis zu erteilen".

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