Jobsuche nach dem Abschluss:Immer mit der Ruhe

Wer nach dem Uni-Abschluss nicht sofort eine Anstellung findet, verfällt schnell in Panik. Aber Selbstzweifel helfen nicht weiter.

Finden Absolventen nach dem Studium nicht gleich einen Job, dürfen sie nicht in Selbstzweifel verfallen. Es sei falsch, sofort bei sich selbst den Fehler zu suchen, wenn die Stellensuche nicht auf Anhieb von Erfolg gekrönt wird, sagt Theo Bergauer, der als Coach in Ratingen arbeitet. "Man darf dann nicht gleich denken: 'Ich bin schuld.' Das ist tödlich", warnt Bergauer. Infolge der Wirtschaftskrise dürfte es ganz normal sein, dass Bewerber einige Absagen verkraften und mitunter einen langen Atem beweisen müssen.

Ziel nicht aus den Augen verlieren

Panikreaktionen helfen in dieser Phase nicht weiter. Vielmehr sollten Absolventen versuchen, gelassen zu bleiben und ihr Ziel fest im Auge behalten. Vorschnell zu Notlösungen zu greifen und große Abstriche zu machen, könne sich später rächen. "Hinterher bereut man es und denkt sich: Hätte ich doch bloß auf andere Chancen gewartet", erläuterte Bergauer.

Zwar sei der Druck verständlicherweise groß, nach dem Abschluss schnell eine Stelle zu finden. Auch sehe es auf dem Lebenslauf schlecht aus, wenn nach dem Abschluss eine Lücke von einem halben Jahr steht. Bevor Absolventen ihren Wunschberuf aber an den Nagel hängen, sollten sie versuchen, ihn über Umwege zu erreichen.

Keine Katze im Sack

Zur Not biete sich auch ein Praktikum als Einstieg in den angestrebten Bereich an, empfahl Bergauer. "Das hat für Unternehmen den Vorteil, dass sie nicht die Katze im Sack kaufen." Oder Bewerber versuchen, während eines Messejobs Kontakte in ihrem Wunschberuf zu knüpfen.

Die Einstellung "Ich mache alles, um irgendwie unterzukommen" sei dagegen nicht richtig, meinte Bergauer. "Das ist kontraproduktiv und zu kurzfristig gedacht." Denn langfristig hätten Absolventen nur Erfolg im Job, wenn sie ihn wirklich machen wollen. Sie sollten sich daher auch fragen: "Macht mir das Spaß?"

Es ist kein Luxus, wählerisch zu sein

Es sei ein Irrglaube zu denken, dass dies ein Luxus sei, den Bewerber sich auf der Stellensuche nicht erlauben könnten. "Wenn man keinen Spaß an etwas hat, wird das nicht lange tragen. Dann ist der Job nur eine Qual, und man kann darin keine Höchstleistung bringen." Das sei aber Voraussetzung für eine aussichtsreiche Karriere.

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