Jobkolumne "Flurfunk":Gehalt macht doch glücklich

Mann hält Vortrag

Meetings: Immer steht einer da und deutet bedeutungsschwanger auf irgendwelche Zahlen.

(Foto: iStockphoto)

Ein Chef, der sich selbst 90 Prozent weniger bezahlt, ein erfrischendes Plädoyer für Meetings und eine Büroverschönerungsaktion, bei der selbst TV-Einrichtungsexperten blass vor Neid würden: in der Jobkolumne.

Von Christina Waechter

Die etwas andere Meinung

Es dürfte, abgesehen von Katzen und Unanständigkeiten, kaum ein Thema geben, über das im Netz so viel geschrieben wird, wie über das tägliche Trauerspiel eines jeden Arbeitsnehmers: Meetings. Und die daran anschließende Frage: Warum gibt es sie? Warum sind sie so schrecklich? Und wie kann man uneffektive Meetings verbessern? Rausgehen? Auf den Tisch hauen? Laut stöhnen?

Da mutet es geradezu erfrischend an, wenn einer mal genau das Gegenteil behauptet. Justin Kunkel schreibt in seinem Plädoyer für Meetings, dass wir die einfach mal als mentale Kräftigungsübung betrachten sollten. Statt sich demonstrativ zu langweilen und auf dem Handy zu daddeln, sollen wir uns konzentriert einbringen. Statt uns über diesen einen Menschen aufzuregen, der es regelmäßig schafft, wieder eine halbe Stunde zu reden und genau gar nichts zu sagen, sollen wir ihm aufmerksam zuhören.

Denn selbst wenn wir nur lernen, wie es nicht laufen soll, haben wir eine Erkenntnis gewonnen. Und im Übrigen, so Kunkel, müssten wir es einfach akzeptieren: Menschen, die zusammenarbeiten, müssen miteinander kommunizieren. In Meetings.

Zur Sache, Schätzchen

Jobkolumne "Flurfunk": Sexismus am Arbeitsplatz: Nicht nur bei den "Mad Men".

Sexismus am Arbeitsplatz: Nicht nur bei den "Mad Men".

(Foto: AP)

Allen, die glauben, dass die Sache mit dem Sexismus am Arbeitsplatz doch spätestens seit dem Ende der "Mad Men"-Generation vom Tisch sein sollte, sei diese unfassbar harte Liste ans Herz gelegt mit dem schlichten Titel "Dinge, die meine Tech-Kollegen tatsächlich zu mir gesagt haben".

Darin finden sich Sätze, wie: "Gut gemacht, schlaues Mädchen!" Und "Du und meine Frau - ihr könntet ja mal Schlamm-Wrestling ausprobieren ..."

Eine amtliche Gehaltserhöhung

Dan Price hat mit 19 Jahren eine Firma gegründet, die Kreditkartenzahlungen abwickelt. Heute, zehn Jahre später, hat er 120 Mitarbeiter und denen gerade die Gehaltserhöhung ihres Lebens verschafft. Ausgerechnet, nachdem er einen Artikel über Glücks-Forschung gelesen hatte, in dem von den Erkenntnissen der Princeton-Professoren und Nobelpreisträger Daniel Kahneman and Angus Deaton die Rede war.

Die beiden hatten herausgefunden, dass man ziemlich genau beziffern kann, wie viel Geld ein Mensch braucht, um glücklich zu sein: Bis zu einer Grenze von 70 000 Dollar verbessert sich demnach das Leben enorm mit jedem zusätzlichen Dollar. Alles darüber ist zwar angenehm, aber hat keinen wirklichen Einfluss auf die Zufriedenheit von Menschen.

Also nahm Price sich sein eigenes Unternehmen vor, betrachtete das Gehaltsgefüge und -gefälle und beschloss, etwas zu ändern. Nun bekommt jeder seiner 120 Angestellten ein Jahresgehalt von mindestens 70 000 Dollar. Um das zu finanzieren, reduzierte er sein eigenes Gehalt um 90 Prozent und will den Rest aus den Gewinnen seines Unternehmens finanzieren. Seine Angestellten sollen sich jetzt aufmachen, den american dream zu leben.

Sind Sie schlauer als ein Teenager?

Statt sich über ein blau-schwarzes bzw. weiß-goldenes Kleid die Köpfe einzuschlagen, hat sich das versammelte Internet in den vergangenen Tagen selbige darüber zerbrochen, wann eine gewisse Cheryl Geburtstag hat. Für Menschen, die gerne knobeln oder sich von Teenagern ins Bockshorn jagen lassen, bitteschön: Hier geht's zur Aufgabe.

Unser Büro soll schöner werden

Die Aussicht am Arbeitsplatz ist in den meisten Fällen ziemlich eintönig: Ein Bildschirm sowie ein paar Zettel an der Wand, von denen man schon lange nicht mehr weiß, warum man sie einst dorthin klebte. Kein Wunder, dass man da auf komische Gedanken kommen kann. Wie dieser junge Mann, der den lieben langen Tag an ellenlange Wände in seinem Großraumbüro starren musste. Glücklicherweise kam er auf eine hervorragende Idee: Mithilfe von etwas mehr als 8000 Post-it-Zetteln hat er es TV-Einrichtungsexpertin Tine Wittler gleich getan und aus einem langweiligen Büro ein Superhelden-Superbüro gemacht. Kosten: nicht einmal 100 Dollar und ein Wochenende Klebearbeit. Wir würden uns diesen Wandschmuck ja gerne zum Vorbild nehmen, ahnen jedoch, dass da der Brandschutz etwas einwenden könnte ...

Ei, gude wie

Der Studentenatlas geht mit dem Sommersemester in eine neue Runde und ist in dieser Woche in Frankfurt zu Besuch. Unter anderem mit einem Hessisch-Glossar, einem Besuch an der Goethe-Universität und einer ausführlichen Anleitung zum Feiern in der Main-Metropole.

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