Italien: Studentenproteste:Kampf gegen das Unvermeidliche

Wieder sind in ganz Italien Tausende Studenten auf die Straße gegangen, um gegen die Sparpläne der Regierung Berlusconi im Bildungssektor zu protestieren. Einen Teilerfolg konnten sie erringen.

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Students march during demonstration in Rome

Quelle: REUTERS

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In mehreren italienischen Städten sind erneut zehntausende Studenten gegen die Hochschul-Sparpläne der Regierung auf die Straße gegangen. Alleine in Rom demonstrierten nach Angaben der Organisatoren am Mittwoch rund 20.000 Menschen. Die Reform sollte am selben Tag vom Senat endgültig verabschiedet werden. In Rom waren Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden, um gewalttätige Ausschreitungen wie kurz nach dem gescheiterten Misstrauensvotum gegen Regierungschef Silvio Berlusconi vor einer Woche zu verhindern. Das Senatsgebäude wurde weiträumig abgeriegelt.

Italian students protest against education budget cuts

Quelle: dpa

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Bislang verliefen die Proteste jedoch weitgehend friedlich. Nach Angaben italienischer Medien respektierten die Demonstranten die Absperrungen in der Innenstadt.

A student biting on a flower smiles during a demonstration in Rome

Quelle: REUTERS

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Schüler, Studenten und Hochschullehrer werfen Berlusconis Mitte-Rechts-Regierung vor, das Schul- und Universitätssystem aushungern zu wollen. Allein für das Jahr 2011 sieht der Entwurf der Bildungsministerin Mariastella Gelmini Kürzungen von 700 Millionen Euro im Hochschulbereich vor. Außerdem soll für fünf pensionierte Professoren nur ein neuer eingestellt werden. Die Regierung hatte den Schulen bereits vor zwei Jahren drastische Sparmaßnahmen verordnet.

A student shows a hand painted in white during a demonstration in Rome

Quelle: REUTERS

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Anders als vergangene Woche, als mehrfach Feuerwerkskörper explodierten und Polizisten angegriffen wurden, stellten die Studierenden diesmal klar, dass sie zwar politischen Protest üben - gewaltsame Ausschreitungen jedoch verhindern wollten. Weiß angemalte Hände sollten diese Friedfertigkeit betonen.

A student holds a lit  flare during a demonstration in Rome

Quelle: REUTERS

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Die Gegner der Hochschulreform mussten damit rechnen, dass das vom Abgeordnetenhaus bereits verabschiedete Gesetz auch in der kleinen Kammer endgültig angenommen wird.

Italian students protest against education budget cuts

Quelle: dpa

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Viele Demonstranten hofften, dass Staatspräsident Giorgio Napolitano sich weigert, dieses Gesetz zu unterschreiben. Italienische Medien kritisieren vor allem auch, dass die Regierung Berlusconi den Sinn der Reform der jungen Generation nicht ausreichend erläutert habe. Die zeigte ihre Wut: Das Wasser inmGianicolo-Brunnen wurde blutrot gefärbt.

A student wears a gas mask during demonstration in Rome

Quelle: REUTERS

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Manche Studenten waren trotz der Ankündigung, auf Gewalt verzichten zu wollen, auf alles vorbereitet. Möglicherweise half die Gasmaske tatsächlich gegen ...

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Quelle: AFP

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...Rauchbomben, die auch dieses Mal auf den Straßen Roms zu sehen waren. Zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam es in Neapel und Mailand. In Neapel hielten Studenten die Gleise am Hauptbahnhof besetzt. In Palermo auf der Insel Sizilien kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, bei denen offenbar mehrere Studenten verletzt wurden. Auch in Mailand und Cagliari fanden Protestaktionen gegen die Hochschulreform statt.

Students march during demonstration in Rome

Quelle: REUTERS

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Einen Teilerfolg der Aktionen gibt es bereits. Italiens Präsident Giorgio Napolitano erklärte sich bereit, Studentenvertreter zu einem persönlichen Gespräch zu empfangen. Zuvor hatte einen Gruppe von Studenten einen offenen Brief an Napolitano geschrieben, mit der Bitte: "Unterschreiben Sie den Gesetzentwurf nicht."

© sueddeutsche.de/dpa/Reuters/holz
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