Interview mit Lidl-Personaler:Mehr als Regale auffüllen

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"Wir brauchen kluge Köpfe, die vernetzt denken", sagt Stefan Hamm. Er ist verantwortlich für Personalmarketing, Recruiting und Personalentwicklung beim Discounter Lidl. (Foto: Terzo Algeri)

Auch Filialisten und Discounter bieten Karriere-Chancen. Was sie vom Führungsnachwuchs erwarten.

Interview von Verena Wolff

Die Discounter in Deutschland stehen in der Beliebtheit als Arbeitgeber nicht sehr hoch in den Listen der Umfrage-Institute. Dabei beschäftigt allein Lidl bundesweit rund 70 000 Mitarbeiter. Das Unternehmen investiert in seinen Nachwuchs, bietet auch verschiedene duale Studiengänge an. Stefan Hamm, Lidl-Geschäftsführer Personalmarketing, Recruiting & Personalentwicklung, arbeitet seit mehr als zehn Jahren bei dem Unternehmen. Er erklärt, welche Karrierechancen der Discounter jungen Bewerbern bietet.

SZ: Wie lange wird das duale Studium bei Lidl schon angeboten?

Stefan Hamm: Bei Lidl Deutschland bieten wir seit mehr als zehn Jahren das duale Studium an, jedes Jahr beginnen rund 100 Abiturienten ihr dreijähriges Studium bei uns. Darüber hinaus können Hochschulabsolventen ein eineinhalbjähriges Traineeprogramm in verschiedenen Fachbereichen absolvieren.

Mit welchen Hochschulen arbeiten Sie zusammen?

Unsere Partnerhochschulen befinden sich an verschiedenen Standorten in Deutschland. In Berlin, Gera, Mannheim, Karlsruhe, Mosbach, Stuttgart, Heidenheim, Lörrach, Ravensburg und Heilbronn bieten wir die Studiengänge Handel / Konsumgüterhandel, Warenwirtschaft und Logistik oder Immobilienwirtschaft an. An unserem Firmenhauptsitz in Neckarsulm können die Abiturienten weitere Studiengänge wie beispielsweise Food Management, Personal- und Bildungsmanagement, International Business, Angewandte Informatik oder Spedition, Transport und Logistik absolvieren.

Was ist der Vorteil des dualen Studiums für den Studierenden und für Lidl?

Im intensiven Wettbewerb um Nachwuchstalente legen wir großen Wert auf eine umfassende und kontinuierliche Betreuung der Studenten. In der Theoriephase wird ihnen das nötige Wissen komprimiert vermittelt, während in der Praxisphase die direkte Arbeitserfahrung und der Austausch mit der Führungskraft und Kollegen vor Ort ein wichtiger Punkt ist. Unsere Erfahrung ist, wenn Studierende ihr Erlerntes sofort umsetzen und sich aktiv mit eigenverantwortlich geführten Projekten einbringen können, steigen Motivation und Leistungsbereitschaft. Wir gewinnen dabei engagierte Kollegen, die uns über Jahre begleiten und mit uns wachsen.

Welche Voraussetzungen müssen die Bewerber mitbringen?

Unser Marktumfeld ist sehr dynamisch, deshalb brauchen wir kluge Köpfe, die vernetzt denken. Sie müssen Trends schnell erkennen und intelligent in unser Discounter-Prinzip umsetzen können. Wer im Handel erfolgreich sein möchte, muss die Bedürfnisse der Kunden sehr gut kennen und auch gerne im Team arbeiten. Darüber hinaus sollten Bewerber die Motivation haben, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, selbständig Prozesse anzustoßen und flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Wer nicht an einen Ort gebunden und flexibel ist, bekommt zudem die Chance, auch international bei uns durchzustarten.

Welche Aufgaben warten auf diejenigen, die die Ausbildung abgeschlossen haben?

Die Studierenden erhalten nach ihrem Studium direkt eine verantwortungsvolle Position, oft auch mit erster Führungsverantwortung. Beispielsweise haben die Absolventen des Studiengangs Handel / Konsumgüter die Perspektive, bundesweit als Verkaufsleiter selbständig mehrere Filialen und Mitarbeiter zu leiten. Das Studium der Immobilienwirtschaft bietet die Möglichkeit, sowohl als Mitarbeiter im Immobilienbereich in einer unserer 39 Regionalgesellschaften die Expansion voranzutreiben - oder am Hauptsitz in Neckarsulm Bauprojekte zentral zu betreuen. Auch nach dem Berufseinstieg wollen wir unsere Mitarbeiter für eine bestmögliche Karriereentwicklung individuell fordern und fördern. Mitarbeiter bei Lidl profitieren von internen sowie nationalen und internationalen Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildungsprogrammen innerhalb des gesamten Unternehmens.

© SZ vom 30.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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