Hochschulzugang:Mehr Auswahl

In Fächern mit NC dürfen die Hochschulen künftig mehr Studienbewerber selbst auswählen.

Die Hochschulen sollen künftig 60 Prozent ihrer Studierenden in den Numerus-Clausus-Fächern selbst auswählen können. Nach jahrelangem Streit über ein neues Zugangsrecht für die deutschen Hochschulen haben Union, SPD und Grüne am Mittwoch im Bildungsausschuss des Bundestag einen endgültigen Durchbruch erzielt.

Demnach sollen in Zukunft weitere 20 Prozent der Studienplätze an die Abiturbesten und 20 Prozent nach einer Wartezeit vergeben werden, teilten Bildungspolitiker von SPD und Union übereinstimmend mit. Den Hochschulen - Universitäten und Fachhochschulen - wird damit generell mehr Spielraum für die Auswahl ihrer Studenten gewährt. Nach der Umsetzung des Beschlusses durch Bundestag, Bundesrat und Länder soll die Neuregelung möglichst schon für das Wintersemester 2005/2006 gelten.

Die angestrebten Regelungen im Hochschulrahmen-Gesetz betreffen nach Angaben der SPD-Bildungspolitikerin Ute Berg die Fächer mit bundesweiten Numerus Clausus. Das sind derzeit sieben Studiengänge: Biologie, Betriebswirtschaftslehre, Medizin, Pharmazie, Psychologie, Tiermedizin und Zahnmedizin. Eine indirekte Auswirkung wird auch für die Auswahl der Studenten erwartet, die Fächer mit einem hochschulinternen Numerus Clausus belegen wollen. Die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) soll künftig weiter für die Vergabe der Studienplätze nach den Abiturnoten und nach Wartezeit zuständig sein.

Die Union sah die Einigung als Erfolg ihrer Bemühungen an, den Hochschulen mehr Autonomie zu geben. Die SPD-geführten Länder hatten ursprünglich für eine stärkere Berücksichtigung der Abitur-Besten plädiert. Der Wissenschaftsrat, ein Beratungsgremium von Bund und Ländern, hatte im Januar aber für eine Auswahl durch die Hochschulen geworben.

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