Hochschulen in Bayern:Mehr Mitsprache für Studenten

Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch reagiert auf die anhaltenden Studentenproteste. Neue Leitlinien sollen für bessere Studienbedingungen sorgen.

Die Hatnäckigkeit der protestierenden Studenten zeigt Wirkung. Als Reaktion auf die anhaltenden Studentenproteste will Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) den Studierenden mehr Mitsprache an den Hochschulen geben. So sollen Studenten künftig auch bei der Ausgestaltung der einzelnen Studiengänge mitreden können.

Wolfgang Heubisch Studium

Will den Studenten in Bayern mehr Mitsprache an den Hochschulen geben: Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch.

(Foto: dpa)

Die neuen Leitlinien seien zwar nicht verbindlich, aber ein deutliches Zeichen, sagte Heubisch in München. Die Arbeitsgruppe von Ministerium, Hochschulen und Studenten empfiehlt weiter, gegebenenfalls die Zahl der Prüfungen zu reduzieren. Alle Beteiligten zeigten sich hoffnungsvoll, dass die Studienbedingungen mit den neuen Leitlinien besser werden.

"Die Leitlinien werden in der Feinmechanik der Studiengänge wirken und dafür sorgen, dass sich die Prüfungsbelastung weiter reduziert", sagte Studierendenvertreter Malte Pennekamp. Die gemeinsam entwickelten Leitlinien seien zwar kein Durchbruch der Studierenden, aber ein wichtiges Signal, dass an einem gemeinsamen Strang gezogen werde.

Mit ersten Verbesserungen aufgrund der Empfehlungen rechnet Pennekamp frühestens 2011. Universitäten-Vertreter Karl-Dieter Grüske betonte, mit den Leitlinien die Anerkennung von im Ausland erworbenen Studienleistungen erleichtern zu können. Demnach muss nicht mehr der einzelne Student einen Nachweis erbringen, sondern die Professoren: Bei Aberkennung der Auslandsleistungen muss die Ablehnung schriftlich begründet werden. Dadurch könne Druck ausgeübt werden, Entscheidungen inhaltlich zu treffen.

Studenten, aber auch viele Professoren kritisieren die bisherige Umsetzung des sogenannten Bologna-Prozesses - der EU-weiten Vereinheitlichung der Hochschulabschlüsse. Die im Februar gegründete Koordinierungsgruppe will ihre Zusammenarbeit fortführen. Auf der Tagesordnung stehe die Einführung von Teilzeit-Studiengängen, die gerade für Studierende mit Kindern von großer Bedeutung sei.

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