Hochschule:Das Elite-Netzwerk Bayern

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Von Osteuropa-Studien bis zu "Computational Engineering" - die bayerischen Elite-Studiengänge im Kurz-Porträt.

burt/zip

Uni Erlangen, Uni München, Uni Regensburg

Seit dem Mauerfall gewinnt der östliche Kulturraum immer mehr an Bedeutung. In dem Studiengang " Osteuropastudien" der Universitäten Erlangen, München und Regensburg sollen Studenten lernen, Entwicklungen unter verschiedenen Gesichtspunkten - rechtlich, wirtschaftlich und politisch - zu analysieren.

Die Ausbildung knüpft an einen Magister oder Bachelor an. Sie dauert zwei Jahre und qualifiziert Absolventen für die Forschung sowie für verantwortungsvolle Aufgaben in Politik, Wirtschaft und Kultur.

Bewerber müssen mindestens eine Fremdsprache beherrschen.

Uni München, Uni Regensburg

Eine gezielte Förderung erhalten Studenten der Betriebswirtschaft, der Volkswirtschaft und der Wirtschaftsinformatik in den "Honors"-Studiengängen der Universität Regensburg. Die fünf Prozent Besten eines Jahrgangs werden nach dem Vordiplom ausgewählt und nehmen neben ihrem Hauptstudium an gesonderten Seminaren, Vorlesungen, Veranstaltungen zur Rhetorik und Praktika in der Wirtschaft teil. Das Studium endet mit einem Master.

Die Absolventen haben beste Aussichten auf einen Job im Management, können aber auch in die Forschung gehen.

Uni Augsburg, Uni Erlangen-Nürnberg, TU München

Als weltweit einmaliges Studienangebot gilt " Finance and Information Management" der Universitäten Augsburg, Erlangen-Nürnberg und der TU München. Die Zukunft von Unternehmen hängt immer mehr von internationalen Geld- und Informationsflüssen ab. Hier fehlt es häufig an Experten. Die Lücke will der Studiengang schließen. Er bietet Studenten der Betriebswirtschaftslehre, Informatik und Wirtschaftsinformatik nach dem Vordiplom eine Ausbildung in Informatik und Finanzwirtschaft.

Die Absolventen dürften später bei Versicherern und Banken stark nachgefragt sein.

TU München, Uni Augsburg, Uni München

Promovierte Naturwissenschaftler sind rar am Markt. Besonders aus der reinen Disziplin - der Mathematik. Sie fehlen sowohl in der Forschung als auch in der Wirtschaft. Gerade Versicherungen fragen sie zunehmend nach. "TopMath", ein gemeinsames Projekt der TU München sowie der Universitäten Augsburg und München, will nun in kürzester Zeit begabten Studenten zum Doktortitel verhelfen.

Nach dem Vordiplom werden die besten ausgewählt und in nur sechs, statt sieben Jahren zur Promotion geführt. Dafür sorgen ein neu organisiertes Studium sowie gezielte Einzelbetreuung.

TU München, Uni Augsburg, Uni München

Die Zukunft der Forschung liegt an den Schnittstellen der einzelnen Fächer. Doch fehlt in der Regel die gemeinsame Sprache. Der englischsprachige Studiengang " Advanced Material Science" der TU München sowie der Universitäten Augsburg und München bietet Studenten der Chemie, Physik, Material- und Ingenieurwissenschaften drei Semester lang die Chance, gemeinsam Fragen zur Material- und Nanotechnologie zu erarbeiten. Also zur Struktur neuartiger Stoffe.

Die Bewerber müssen einen Bachelor-Abschluss vorweisen. Sie erwerben einen Master.

Uni Erlangen, Uni Regensburg

Der "Hochbegabten Studiengang Physik mit integriertem Doktorandenkolleg" soll die Studierenden in nur sechs Jahren zum Doktor rerum naturalium, zum Doktor der Naturwissenschaften, machen.

Das dreisemestrige Grundstudium basiert noch weitgehend auf dem regulären Diplomstudiengang Physik. Es folgen drei stark praxisorientierte Semester in Erlangen und Regensburg.

Die Promotionsphase (sechs Semester) schließt einen Auslandsaufenthalt ein. So sollen selbstbewusste, fachkundige Führungskräfte für Wissenschaft und Wirtschaft in kurzer Zeit herangebildet werden.

Uni Bayreuth

Wer erfolgreich in Chemie, Biochemie, Polymer- und Kolloidchemie, Physik, Biophysik und Biologie graduiert hat, der kann künftig seine Fachkenntnisse im Studiengang " Macromolecular Science" in Bayreuth interdisziplinär vertiefen.

Als Zusatzqualifikation erfahren die Akademiker während eines Praktikums viel über die Arbeit an den modernsten Forschungsgeräten verwandter Wissenschaftsbereiche. Jeder Teilnehmer wird früh in ein aktuelles Projekt eingebunden. Das könnte dann zu einer Promotion führen, ohne dass die Gesamtstudienzeit verlängert wird.

Uni München, Uni Regensburg und Uni Würzburg

Die klassische Psychologie basierte vornehmlich auf psychologischen Experimenten und deren Deutung. In dem Elitestudiengang " Neuro-cognitive Psychology" nun sollen künftig 20 Studierende pro Jahr während vier Semestern lernen, wie neurologische Vorgänge im Gehirn die Psyche des Menschen beeinflussen.

Dabei sollen sich die Studierenden in München, Regensburg und Würzburg schon früh einen Schwerpunkt wählen. Beispielsweise können sie unter dem Stichwort "Neuro-kognitive Ergonomie" untersuchen, wie Navigationssysteme im Auto den Menschen beeinflussen.

Uni München

Studenten der Betriebswirtschaftslehre, der Informatik und der Elektrotechnik mag auf den ersten Blick nicht viel miteinander verbinden. Genau das ist jedoch ein Problem. Denn nicht selten ist es ihr Zusammenspiel, das neue, bessere Produkte auf den Markt bringt und alte Technologien und Methoden optimiert.

Um den Wissenstransfer zu verbessern, gibt es in München künftig den viersemestrigen Elitestudiengang " Technology Management". Hier sollen diverse Netzwerke von Studenten, Wissenschaftlern und Praktikern aus den oben genannten Bereichen geknüpft werden.

TU München, Uni Erlangen-Nürnberg

Viele technische Innovationen können zukünftig nur noch in interdisziplinären Teams entwickelt werden, in denen Ingenieure, Mathematiker und Informatiker eng zusammen arbeiten. Simulationen mit Hochleistungsrechnern haben dabei eine Schlüsselfunktion. Dafür brauchen die Wissenschaftler aber Kenntnisse in Teildisziplinen, wie sie in den traditionellen Studiengängen noch nicht vermittelt werden.

Die Bavarian Graduate School of Computational Engineering will nun die Masterstudiengänge an der TU München und der Uni Erlangen-Nürnberg diesbezüglich erweitern.

© SZ vom 23.11.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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