Gespräch über Führungskräfte:"Sägt an meinem Stuhl"

VerâÄ°rgerte Angestellte verhandeln mit Managern auf einem Schachbrett PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY

Gespräch über Führungskräfte: "Der Höchstgrad von Führung ist erreicht, wenn ich nicht mehr wichtig bin."

(Foto: imago/Ikon Images)

Ein bekannter Theatermacher, ein Kreuzfahrtschiff-Lenker und der Psychologe der Fußball-Weltmeister besprechen, was einen guten Chef ausmacht und warum heroische Manager fehl am Platz sind.

Von Caspar Busse, Berlin

Er gilt als der momentan wohl umstrittenste Theatermacher Deutschlands: Chris Dercon, 59, arbeitet seit diesem Jahr Intendant an der Volksbühne in Berlin. Der Mann aus Belgien löste Frank Castorf ab, der das Haus fast 25 Jahre geleitet hatte. Mit Dercon käme der Kommerz, so lautete die Kritik. Dercon hat bislang vor allem große Museen geleitet hat, in München und London. Er stehe für das seelenlose Standortmarketing und für den austauschbaren internationalen Theaterbetrieb, lautete ein Vorwurf. Das Haus am Rosa-Luxemburg-Platz, eines der bekanntesten Theater Deutschlands, war zwischenzeitlich sogar von einigen Hundert Aktivisten besetzt worden. An diesem Samstagmorgen sitzt Dercon entspannt auf der Bühne des Hotel Adlon, graues längeres Haar, dunkles Sakko, Schal lässig um die Schultern gelegt. Er will über Führung diskutieren, neben ihm sitzen Mark Behrend, der Kapitän des Kreuzfahrtschiffs MS Europa, und Hans-Dieter Hermann, der als Sportpsychologe unter anderem die Fußball-Nationalmannschaft und deren Bundestrainer Jogi Löw berät. Das ungleiche Trio verhandelt an diesem Vormittag die Frage, was Manager von Spitzenleuten aus anderen Bereichen lernen können. Und hat dazu überraschende Erkenntnisse parat.

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