Gehaltsvergleich:Wo es sich lohnt

In welchen Branchen verdienen Absolventen besonders viel? Wo bringt ein Masterabschluss deutlich mehr als ein Bachelor? Ein Gehaltsportal analysiert die Daten seiner Nutzer.

Von Tanja Koch

Gehaltsvergleich: Wer Wert auf ein höheres Gehalt legt, sollte sich bei der Jobsuche auch an der Branche orientieren.

Wer Wert auf ein höheres Gehalt legt, sollte sich bei der Jobsuche auch an der Branche orientieren.

(Foto: imago)

Sechs Semester - so lange dauert es in der Regel bis zum Bachelorabschluss. Seit der Bologna-Reform starten junge Akademiker früher ins Berufsleben, und es stellen sich auch früher viele Fragen: Lohnt es sich, noch zwei Jahre dranzuhängen und einen Masterabschluss zu machen? Wie geht es danach weiter? In welche Branche will ich einmal arbeiten?

Im besten Fall hängen solche Entscheidungen vom Interesse am Fach und vom Berufswunsch ab. Ärzte, Juristen und Lehrer müssen zwingend ein Masterstudium absolvieren und haben bei der Branche keine Wahl. In vielen Berufen spielt der Wirtschaftszweig jedoch eine große Rolle: Wer Marketingmanager, Personalsachbearbeiter oder IT-Berater werden möchte, kann sich in verschiedenen Branchen nach einem Job umschauen - vom Anlagenbau über das Gesundheitswesen bis hin zu Medien oder Logistik.

In solchen Fällen lohnt sich ein Blick auf eine Studie von Gehalt.de, einem Vergleichsportal mit integrierter Jobbörse. Sie basiert auf 13 000 freiwilligen Gehaltsangaben von registrierten Mitgliedern der Website, die weniger als drei Jahre im Beruf sind. Aus diesem umfangreichen, aber nicht repräsentativen Datensatz wurden die Branchen ermittelt, in denen Berufseinsteiger nach der Uni besonders viel und besonders wenig verdienen.

Das höchste Gehalt für Bachelorabsolventen bietet die Automobilindustrie, nämlich 49 190 Euro brutto im Jahr. Darauf folgen die Bereiche Telekommunikation mit 47 292 Euro und Maschinenbau mit 47 075 Euro. In technischen Branchen verdienen Bachelorabsolventen also vergleichsweise viel.

Der für Masterabsolventen lukrativste Bereich ist das Versicherungswesen mit einem mittleren Jahresgehalt von 54 291 Euro. "Ob im Marketing, in der IT oder im Vertrieb - die Einstiegsgehälter für Masterabsolventen befinden sich hier oft im überdurchschnittlichen Bereich", sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer des Gehaltsportals. Auch die Autoindustrie zahlt Berufseinsteigern mit Masterabschluss hohe Löhne, nämlich im Mittel 53 542 Euro. Der Master bringt also 4000 Euro mehr. Die größte Differenz zwischen Bachelor- und Master-Verdienst zeigt sich im Bankenwesen. Während Masterabsolventen ein Einstiegsgehalt von 53 097 Euro erhalten, verdienen Bachelorabsolventen nur 45 696 Euro, also 7400 Euro weniger.

Weniger hohe Gehälter gibt es laut Studie im Bereich Kommunikation und Unterhaltung. Den geringsten Lohn für Masterabsolventen bietet die Medienbranche. Er liegt bei 37 920 Euro. Die am wenigsten lukrative Branche für Bachelorabsolventen ist die Touristik- und Freizeitbranche. Das Einstiegsgehalt liegt hier im Mittel bei 30 000 Euro jährlich. Mit einem Masterstudium verdient man immerhin 4500 Euro mehr.

Finanziell am wenigsten lohnt sich das Masterstudium, wenn man in der Werbe- und PR-Branche arbeiten möchte. Der Unterschied liegt bei etwa 1100 Euro im Jahr. Als Masterabsolvent erzielt man hier ein mittleres Jahresbruttogehalt von 33 903 Euro. "Obwohl sich die Einstiegsgehälter zwischen Bachelor- und Masterabsolventen in geringer vergüteten Branchen kaum unterscheiden, gilt: Wer eine Führungsposition anstrebt, hat mit einem Mastertitel bessere Chancen", sagt Bierbach. Zwei zusätzliche Jahre an der Uni können sich hier also auszahlen.

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