Fehler in Präsentationen:Bloß keine Schnappatmung!

Nervös, weil Sie gleich eine Präsentation vor den Kollegen halten müssen? Zu Recht. Immer wieder gibt es Störer. Die schlimmsten Zwischenrufe - und wie Sie sie vermeiden können.

Maria Holzmüller

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Anhalter

Quelle: A. C. Maritz

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In jedem Meeting gibt es Sprüche, die Sie von Ihrem Publikum nicht hören wollen. Wir verraten, welche das sind - und wie Sie sie vermeiden.

1."Finden Sie diesen Aufzug angemessen für eine Präsentation?"

Das ist passiert: Designer-Jeans und Sakko - damit liegt man immer richtig. Dachten Sie. Ihr Vorgesetzter sieht das anders.

So vermeiden Sie diesen Angriff: Achten Sie in vorhergehenden Präsentationen auf die Kleidung der Sprecher. Vielleicht gibt es auch eine Kleiderordnung für Präsentationen oder Meetings mit Geschäftskunden. Dann ist es durchaus empfehlenswert, sich daran zu halten.

Hai und Goldfisch

Quelle: iStockphoto/roberto adrian

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2. "Recht forsch, dafür, dass Sie noch ganz grün hinter den Ohren sind."

Das ist passiert: Sie sind nervös, das ist okay. Aber lassen Sie es sich nicht anmerken! Sie überspielen Ihre Unsicherheit und treten so forsch auf, wie Sie das im normalen Umgang mit Kollegen nie tun würden. Das stößt die Zuhörer vor den Kopf, Sympathien gewinnen Sie so nicht.

So vermeiden Sie den Angriff: Sagen Sie sich immer wieder, dass so gut vorbereitet wie Sie niemand sonst im Raum ist. Was Ihre Präsentation angeht, nimmt Ihnen so schnell keiner die Butter vom Brot. Was diesen Punkt angeht, können Sie also einfach natürlich bleiben.

Trachtenumzug zum Münchner Oktoberfest, 2005

Quelle: ddp

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3. "Lernen Sie erst mal Deutsch, bevor Sie uns hier etwas erzählen wollen."

Das ist passiert: In Ihrer Nervosität sind Sie in Ihre Mundart zurückgefallen oder ließen zumindest die Anklänge eines Dialekts durchhören. Für Kritiker ist das die perfekte Angriffsfläche.

So reagieren Sie auf den Angriff: Nicht aus der Ruhe bringen lassen und weiter im Text. Um den Angreifer zu isolieren, eignet sich auch ein launiger Spruch à la: "Wer versteht mich ebenfalls nicht? Keiner? Dann spreche ich für Sie jetzt besonders deutlich."

Berater

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4."Nun kommen Sie mal auf den Punkt."

Das ist passiert: Sie haben keine richtige Struktur in Ihre Präsentation gebracht. Die Zuhörer können Ihnen nicht folgen.

So vermeiden Sie den Angriff: Achten Sie auf einen übersichtlichen Aufbau: Einleitung, Mittelteil und Schluss müssen klar erkennbar sein, der rote Faden der Präsentation deutlich werden. Manchmal hilft es auch, die Zuhörer auf die einzelnen Punkte hinzuweisen, à la "Jetzt kommen wir zu Punkt sieben, der Kosten-Nutzen-Rechnung".

Vortrag

Quelle: iStock

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5. "Wenn Sie unser Unternehmen besser kennen würden, wüssten Sie, dass das nicht funktioniert."

Das ist passiert: Einer Ihrer Zuhörer ärgert sich über Ihre Präsentation und versucht Sie persönlich zu diskreditieren.

So reagieren Sie auf den Angriff: Lassen Sie sich nicht provozieren. Ein "Ich kenne doch unser Unternehmen!" bringt Sie nicht weiter. Bleiben Sie sachlich - und stellen Sie die Gegenfrage: "Warum genau funktioniert das nicht?" Entweder der Störer hat tatsächliche Argumente - dann können Sie kurz darauf eingehen -, oder er entlarvt sich selbst vor den anderen Zuhörern. Sie können in jedem Fall mit Ihrem Vortrag fortfahren.

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Quelle: AP

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6. "Kommen Sie bitte zum Ende!"

Das ist passiert: Sie strapazieren die Geduld Ihrer Zuhörerer und sprechen seit 30 Minuten ununterbrochen.

So vermeiden Sie den Angriff: Nach maximal 20 Minuten sollte auf jeden Fall Schluss sein!

Mann hält Vortrag

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7. "Das können Sie da oben erzählen, für uns hier unten sieht die Sache ganz anders aus."

Das ist passiert: Einer der Zuhörer macht Stimmung gegen Sie - und versucht eine Front zwischen Ihnen und der gesamten Zuhörerschaft aufzubauen.

So reagieren Sie auf den Angriff: Bloß nicht rechtfertigen oder zurückkeifen - das bringt Sie automatisch in eine schwache Position. Besser ist es, die Zuhörer mit ins Boot zu ziehen und nachzufragen: "Welche Vorstellung haben Sie und die Kollegen denn?" Der Störer fühlt sich ernst genommen und lenkt möglicherweise ein.

Arbeitsmüdigkeit

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8. Lautes Gähnen, Kichern und Rascheln mit der Zeitung

Das ist passiert: Die Zuhörer sind gelangweilt, genervt oder wollen Sie provozieren. Das muss gar nicht unbedingt etwas mit Ihrem Vortrag zu tun haben.

So reagieren Sie: Zunächst einmal: Ignorieren. Ziel der Störer ist es, Sie aus dem Konzept zu bringen. Lassen Sie das nicht zu, geben sie oftmals schon bald auf und verhalten sich wieder ruhig. Hört jemand nicht auf, ständig zu gähnen oder auf die Uhr zu schauen: Reden Sie ungerührt weiter und bewegen sich langsam in Richtung des Störers - das garantiert Ihnen meist wieder schnell die volle Aufmerksamkeit.

Fragezeichen

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9. Eine Nachfrage, auf die Sie keine Antwort wissen

Das ist passiert: Sie haben sich gut vorbereitet - aber dann trifft Sie die Frage eines Zuhörers wie aus dem Nichts. Sie wissen nicht, was Sie sagen sollen, ohne inkompetent zu wirken.

So reagieren Sie: Bloß nicht rot werden und in Schnappatmung verfallen. Am besten ruhig bleiben und lächeln. Das wirkt immer souverän. Dann dem Fragenden Lob aussprechen: "Das ist eine interessante Frage." Und schließlich nicht lange um den heißen Brei herumreden: "Es tut mir leid, aber hier und heute kann ich Ihre Frage nicht beantworten. Ich habe zu wenige verlässliche Daten, um eine zuverlässige Aussage machen zu können."

SPD Bundesparteitag

Quelle: ddp

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10. Ihre Zuhörer stecken die Köpfe zusammen und flüstern.

Das ist passiert: Sie wissen es nicht. Lästern die Kollegen über Sie? Langweilen Sie sich? Gar nicht darüber nachdenken.

So reagieren Sie: Erst ignorieren - und wenn sie nicht still werden, freundlich nachfragen: "Kann ich Ihnen bei der Klärung einer Frage helfen?" Das reicht meistens schon, um die Aufmerksamkeit zurückzugewinnen.

Noch mehr Tipps für Präsentationen gibt die Autorin Cornelia Topf in ihrem Buch Präsentations-Torpedos entschärfen, Redline Verlag 2010.

© sueddeutsche.de/mri/bön
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