Bewerbung:Persönliche Kontakte sind die beste Jobbörse

Beziehungen sind für eine erfolgreiche Jobsuche enorm wichtig: Fast ein Viertel aller im Jahr 2010 neu besetzten Stellen wurde per Vitamin B vergeben. Auf welchem Weg Bewerber am besten zum neuen Job gelangen, hängt allerdings auch von ihren Qualifikationen ab - und der Größe des anvisierten Unternehmens.

Persönliche Kontakte sind für eine erfolgreiche Jobsuche weitaus wichtiger als die Arbeitsagenturen oder das Internet. Fast ein Viertel aller im Jahr 2010 neu besetzten Stellen wurde über persönliche Kontakte vergeben, wie eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ergab.

Allerdings zeigten sich dabei je nach Firmengröße deutliche Unterschiede. Während Kleinstbetriebe sogar rund die Hälfte ihrer freien Stellen über persönliche Netzwerke vergeben, ist dies bei Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern nur bei etwa einem Zehntel der Neueinstellungen der Fall.

Mit wachsender Größe einer Firma seien an der Auswahl der Bewerber verschiedene Organisationseinheiten beteiligt, die Auswahlprozesse seien formaler strukturiert, erklärte das IAB den Unterschied. Bei den Großbetrieben werden demnach die meisten Stellen über Anzeigen im Internet vergeben: Knapp jeder dritte Job werde hier über diesen Weg besetzt, teilte das IAB mit.

Auch die Anforderungen an die neuen Mitarbeiter haben erheblichen Einfluss auf die Art der Auswahl. Bei Ungelernten wurde jeder dritte Job über persönliche Netzwerke vergeben. Bei den Hochqualifizierten mit Hochschulabschluss stand dagegen das Internet mit ebenfalls einem Drittel an erster Stelle. Jobsuchende mit einer abgeschlossenen Ausbildung fanden eine neue Stelle mit rund 20 Prozent etwa gleichermaßen über Zeitungsinserate oder persönliche Kontakte.

Weitere Wege der Bewerbersuche sind Stellenanzeigen in Zeitungen und Zeitschriften und die Arbeitsagenturen. Private Arbeitsvermittler, Inserate der Arbeitssuchenden selbst und die Auswahl aus Leiharbeiterunternehmen hingegen spielen der Befragung zufolge nur eine untergeordnete Rolle.

Insgesamt hätten Betriebe und Verwaltungen im vorigen Jahr etwa 3,6 Millionen Beschäftigte neu eingestellt, heißt es in der Studie. Etwa 39 Prozent von ihnen seien vorher arbeitslos gewesen. Bei der Rekrutierung neuer Mitarbeiter aus Arbeitslosen haben die Arbeitsagenturen die größte Bedeutung. Etwa ein Drittel dieser Neueinstellungen sei durch direkten Kontakt mit den Arbeitsagenturen zustande gekommen, heißt es in der IAB-Studie.

Für die Erhebung befragte das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit 15.000 Betriebe und Verwaltungen.

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