Die reichsten Studienabbrecher:Schluss machen - ohne Reue

Semesterende: Zeit, um sich zu überlegen, ob das Studium tatsächlich lohnt. sueddeutsche.de zeigt Abbrecher, die es auch ohne Abschluss geschafft haben.

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Jack Taylor

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Semesterende: Zeit, um sich zu überlegen, ob das Studium tatsächlich lohnt. sueddeutsche.de zeigt die zehn reichsten Abbrecher, die es auch ohne Abschluss geschafft haben.

Platz 10: Jack Taylor Reinvermögen: 14 Milliarden Dollar Ist gescheitert an: der Washington University in St. Louis, Missouri

Kurz nachdem sich Jack Taylor im Jahr 1940 an der Uni eingeschrieben hatte, traten die USA in den Zweiten Weltkrieg ein. Taylor verließ die Universität, um Kampfpilot auf der U.S.S. Enterprise zu werden - und kehrte nie wieder in einen Hörsaal zurück. Nach dem Krieg fing er bei Cadillac als Autovertreter an und sparte die Hälfte seines Gehaltes, Mit dem Geld eröffnete er seine eigene Firma: Er vermietete Autos an Leute, deren Wagen gestohlen oder kaputt war. Sein Unternehmen taufte er "Rent-A-Car". Im Jahr 2007 warf es 9,04 Milliarden Dollar ab.

Bild: Enterprise Rent-A-Car

Paul Allen, ap

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Platz 9: Paul Allen Reinvermögen: 16 Milliarden Dollar Ist gescheitert an: der Washington State University im Bundesstaat Washington

Auf der Liste der reichsten Studienabbrecher erreicht er lediglich Platz neun, auch in seinem eigenen Unternehmen spielte Allen immer nur die zweite Geige: Gemeinsam mit Bill Gates gründete der Amerikaner Microsoft, stieg aber im Jahr 1983 wieder aus dem Unternehmen aus. Später verlor er große Teile seines Vermögens, weil er in mittlerweile gescheiterte Technologien investierte. Doch das hat seinem Kontostand nicht geschadet. Heute hält er es mehr mit der Massenunterhaltung: Er besitzt die Profi-Footballmannschaft Seattle Seahawks und das Basketball-Team der Portland Trail Blazers, die in der Profiliga NBA spielen. Außerdem besitzt er die siebtgrößte Yacht der Welt: Die Octopus ist 126 Meter lang, auf ihr sind zwei Hubschrauber, ein U-Boot für acht Personen und ein 19 Meter langes Beiboot untergebracht.

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Michael Dell, Reuters

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Platz 8: Michael Dell Reinvermögen: 16,4 Milliarden Dollar Ist gescheitert an: der University of Texas

Statt in Austin, Texas, Medizin zu studieren und für die Klausuren zu büffeln, handelte Dell von seinem Zimmer im Studentenwohnheim aus lieber mit Computern. Schließlich schmiss er das Studium ganz hin und gründete das Unternehmen Dell. 1992 wurde er mit nur 27 Jahren der jüngste Vorstandschef eines Fortune-500-Unternehmens, nur drei Jahre später war seine Firma ein Milliardenkonzern, der die Broker an der Wall Street mit fantastischen Wachstumsraten beglückte. Nach einer längeren Pause übernahm der 43-Jährige am 31. Juli vergangenen Jahres wieder den Posten des CEO in seiner Firma.

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Francois Pinault, ap

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Platz 7: François Pinault Reinvermögen: 16,9 Milliarden Dollar Ist gescheitert am: Collège Saint-Martin in Rennes

Schon mit 16 hatte der Franzose keine Lust mehr aufs Lernen. Stattdessen arbeitete er lieber im familieneigenen Holzhandel. Mit geschickten Auf- und Zukäufen baute er sich im Laufe der Jahre ein riesiges Imperium auf. Ende der neunziger Jahre stieg Pinault ins Geschäft mit Luxusgütern ein. Heute gehören zu seiner Firmengruppe unter anderem die Marken Yves Saint Laurent, Gucci und der deutsche Sportartikelhersteller Puma. Ähnlich wie Paul Allen leistet sich Pinault außerdem etwas kostspieligere Hobbys: So kaufte er sich ein komplettes Weinanbaugebiet, den Fußballklub Stade Rennes, einen Palazzo in Venedig und das Théậtre Marigny in Paris.

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Amancio Ortega, dpa

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Platz 6: Amancio Ortega Reinvermögen: 20,2 Milliarden Dollar Ist gescheitert in: der Schule in seinem Heimatort in Spanien

Der heute reichste Spanier der Welt verließ die Schule schon mit 14 und fing als Laufbursche in verschiedenen Modegeschäften an. Im Jahr 1963 gründete er sein eigenes Unternehmen, das Morgenmäntel herstellte. Zwölf Jahre später eröffnete er eine Modeboutique namens "Zara", die heute in 68 Ländern vertreten ist. Ortega hält 59,29 Prozent der Inditex Gruppe, zu der außer Zara noch so bekannte Marken wie Massimo Dutti oder Tempe gehören. Trotzdem ist Ortega bescheiden geblieben: Angeblich besitzt er in seiner Firma kein eigenes Zimmer, sondern nur einen Schreibtisch im Großraumbüro, wo er zwischen Schneidern und Designern Platz nimmt. Er trägt keine Krawatten, hasst Interviews und lässt sich nur äußerst ungern fotografieren.

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Roman Abramowitsch, ap

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Platz 5: Roman Abramowitsch Reinvermögen: 23,5 Milliarden Dollar Ist gescheitert am: Moskauer Gubkin-Institut für Öl und Gas

Abramowitsch, Jahrgang 1966, verlor seine Mutter, als er ein Jahr alt war. Sein Vater starb nur drei Jahre später. Deshalb wuchs der Russe bei seinem Onkel auf. Nach nur zwei Jahren an einer Moskauer Hochschule gründete er eine Kooperative mit dem Namen "Gemütlichkeit" und verdiente mit dem Verkauf von Gummi-Enten sein erstes Geld. In den frühen neunziger Jahren kam er mit verschiedenen umstrittenen Öl-Deals zu sagenhaftem Reichtum. 200 Millionen Euro davon investierte er in den britischen Fußballverein FC Chelsea, der seither von Spöttern gerne "FC Chelski" genannt wird.

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Larry Ellison, ap

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Platz 4: Larry Ellison Reinvermögen: 25 Milliarden Dollar Ist gescheitert an: der University of Illinois

Trotz seiner traurigen Kindheit - seine minderjährige Mutter ließ Ellison bei seiner Tante und verschwand - fiel er angeblich schon früh durch ein loses Mundwerk und ein großes Selbstvertrauen auf. Sein Studium der Naturwissenschaften schmiss er hin, um ohne einen Pfennig Geld nach Kalifornien zu gehen. Dort schlug er sich als Programmierer durch und gründete 1977 die Oracle Corporation, die ihm mit Software Millionen einbrachte. Ellison ist mittlerweile in vierter Ehe verheiratet. Als offiziellen Fotografen engagierte er zur Hochzeit Apple-Chef Steve Jobs. Ellisons großer Ehrgeiz ist es, die Segelregatta America's Cup zu gewinnen. Ihm gehört die 140-Meter-Yacht Rising Sun, doch derzeit baut er an einer kleineren Ausgabe, weil ihm das Luxusschiff Probleme beim Einparken bereitet.

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Sheldon Adelson, Reuters

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Platz 3: Sheldon Adelson Reinvermögen: 26 Milliarden Dollar Ist gescheitert am: City College of New York

Der Sohn eines Taxifahrers und einer Näherin kam 1933 in Boston zur Welt und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Schon als Kind arbeitete er als Zeitungsverkäufer, um seine Familie zu unterstützen und jobbte außerdem als Gerichtsreporter. Nach Ausflügen in die Investment- und Finanzbranche ging er 1979 nach Las Vegas und baute dort die Computermesse Comdex auf. Das damit verdiente Vermögen investierte er in den Kauf des "Sands Hotel & Casino", für das er 128 Millionen Dollar bezahlte. So revolutionierte er die Hotelindustrie von Las Vegas. Im Laufe dieses Jahres will er "Das Phantom der Oper" nach Las Vegas auf die Bühne bringen.

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Li Ka-shing, afp

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Platz 2: Li Ka-shing Reinvermögen: 26,5 Milliarden Dollar Ist gescheitert an: der Schule in seinem Heimatort Chaozhou, Provinz Guangdong, China

Li Ka-shing, Jahrgang 1928, musste schon mit zwölf Jahren die Schule verlassen, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu verdienen. Er verkaufte 16 Stunden am Tag Plastikgürtel und Uhren. Mit 19 gründete er seine erste Firma, in der Plastikblumen hergestellt wurden. Nach nur zehn Jahren machte das Unternehmen einen Umsatz von 10 Millionen Hongkong-Dollar im Jahr. Durch geschickte Investitionen und Zukäufe baute er einen riesigen Mischkonzern auf und kaufte 1979 das altehrwürdige britische Handelshaus Hutchinson Whampoa. Obwohl Autodidakt, ist Li Ehrenbürger von acht chinesischen Städten und Ehrendoktor mehrerer Unis in Europa, USA und Asien. Außerdem ist er Ritter der französischen Ehrenlegion.

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Bill Gates, afp

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Platz 1: Bill Gates Reinvermögen: 58 Milliarden Dollar Ist gescheitert in: Harvard

Zwar ist Bill Gates nicht mehr der reichste Mann der Welt - kürzlich wurde er von Warren Buffet und dem Mexikaner Carlos Slim Helú - überholt, doch er ist noch immer der reichste Studienabbrecher der Welt. Sein Imperium Microsoft ist weithin bekannt. Gegner halten ihn für einen wenig innovativen Kopierer vielversprechender Ideen und für einen fiesen Monopolisten. Mit seiner gemeinnützige Stiftung "Bill & Melinda Gates Foundation" spendet er jedoch einen Großteil seines Vermögens für wohltätige Zwecke.

Bild: afp (sueddeutsche.de/bön/mri)

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