Bundesweite Regelung:Schavan fordert einheitliche Schulbücher

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Bundesbildungsministerin Schavan setzt sich für bundesweit einheitliche Schulbücher ein. Und will damit Schülern den Umzug zwischen einzelnen Ländern erleichtern.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan hat sich für bundesweit einheitliche Schulbücher ausgesprochen. In den meisten Fächern sei keine so große Vielfalt nötig, sagte die CDU-Politikerin am Wochenende in mehreren Interviews und begründete dies mit den einheitlichen Bildungsstandards der Länder. Dann müssten Eltern bei einem Umzug von einem Bundesland in ein anderes auch weniger Sorge haben, dass ihre Kinder im Unterricht nicht mitkämen.

Schavan fordert bundesweit einheitliche Schulbücher (Foto: Foto: dpa)

"Ich finde, es ist schwer erklärbar, dass ein Mathematikbuch für die fünfte Klasse in Deutschland in zig Auflagen unterschiedlich nach Ländern existiert. Wer Bildungsstandards hat, kann auch mehr gemeinsame Schulbücher haben", sagte Schavan der ARD. Ein Schulbuch könne zur Grundlage von verschiedenen Lehrplänen werden, sagte sie dem Tagesspiegel am Sonntag. In der Kultusministerkonferenz seien einheitliche Standards vereinbart worden, die durch Lehrpläne umgesetzt werden müssten, sagte Schavan weiter.

Sie vermisse bei den Ländern aber den Willen zur Transparenz, da einheitliche Standards noch immer nicht zu erkennen seien. "Ich will keine Gleichheit, sondern Vergleichbarkeit", sagte Schavan. Ihre Sprecherin sagte, mit diesem Vorstoß wolle die Ministerin anregen, die Zahl der Bücher deutlich zu verringern. Ihr sei jedoch natürlich bewusst, dass dies Ländersache sei.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) begrüßte die Äußerungen als "späte Einsicht, dass das Maß des Föderalismus im Bildungswesen längst übervoll ist". Umfragen zeigten, dass mehr als 80 Prozent der Deutschen "für den föderalen Flickenteppich in der Bildungspolitik keinerlei Verständnis" hätten, sagte die GEW-Vizevorsitzende Marianne Demmer. Nicht nur bei den Schulbüchern, auch bei den Lehrplänen bis hin zur Lehrerausbildung sei mehr Einheitlichkeit notwendig. Tatsächlich geschehe aber in den Ländern das Gegenteil, sagte Demmer weiter.

Die Ministerin kündigte zudem eine nationale Bildungsoffensive für den Herbst an. Damit solle es gelingen, die Potentiale durch Bildung und Ausbildung besser zu nutzen. Bestandteil der so genannten Qualifizierungsoffensive sollen Konzepte für frühkindliche Bildung, einheitliche Schulstandards und bessere Zugangsmöglichkeiten für junge Berufstätige zu den Hochschulen sein.

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