Bildungsmonitor 2008:Beste Bildungschancen in Sachsen

Das Bildungssystem hat sich nach Einschätzung von Fachleuten im vergangenen Jahr weiter verbessert. Schwächen sehen sie in der Ganztagsbetreuung und in den naturwissenschaftlichen Fächern.

Die größten Fortschritte machten die Länder nach einem am Dienstag veröffentlichtem Bericht bei der Zahl der Schüler mit Fremdsprachenunterricht und bei der internationalen Ausrichtung der Hochschulen.

Schüler, dpa

Unterricht im Gymnasium: Immer mehr Schüler erhalten Fremdsprachenunterricht.

(Foto: Foto: dpa)

Wie der "Bildungsmonitor 2008" des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) weiter ergab, hat auch die Gesamtdauer von Schulbesuch und Studium abgenommen, unter anderem durch die Einführung der Bachelor-Studiengänge Bereits zwei von drei Grundschülern lernen heutzutage Englisch oder Französisch, wie die Experten berichteten. Vor vier Jahren seien es gerade einmal 25 Prozent gewesen. An den Hochschulen erhöhte sich die Zahl der internationalen Kooperationen und der Studierenden aus dem Ausland deutlich.

Fehlende Lehrer

Allerdings förderte die Studie auch Schwächen zutage - etwa beim Ingenieurnachwuchs und bei der Ganztagsbetreuung. Der Anteil der Hochschulabsolventen in ingenieurwissenschaftlichen Fächern an allen Absolventen sei von gut 20 Prozent im Jahr 1999 auf 16 Prozent 2006 gesunken, erklärten die Bildungsökonomen des IW. Gründe dafür sahen sie bereits in der Schule, wo gerade in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern Lehrer fehlten.

Als deutlich ausbaufähig bewertete der "Bildungsmonitor" die Ganztagsbetreuung an Kitas und Schulen. In einigen Bundesländern würden nur zwei Prozent aller Grundschüler und acht Prozent der Kinder zwischen drei und sechs Jahren ganztags betreut, hieß es. Ausnahmen seien nur die ostdeutschen Bundesländer wie Sachsen mit 66 Prozent und Thüringen mit 63 Prozent aller Grundschüler.

Bayern auf Platz vier

Sachsen bietet der Studie zufolge auch insgesamt weiter die besten Bildungsvoraussetzungen in Deutschland. Dahinter folgten im Ländervergleich erneut Baden-Württemberg, Thüringen und Bayern, Schlusslichter der Rangliste blieben Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern. Am stärksten verbessert haben sich den Angaben zufolge Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen - die Länder punkteten unter anderem mit dem stark gestiegenen Anteil der Studienanfänger in Bachelor-Studiengängen.

Der "Bildungsmonitor", der im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft erstellt wird, vergleicht jährlich die Bildungssysteme der Länder anhand von 102 Indikatoren wie Klassengröße, Studiendauer und Höhe der öffentlichen Bildungsmittel. Die Studie wurde 2008 zum fünften Mal vorgelegt.

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