Begabtenförderung:Weg vom Geld

Begabte in Bayern erhalten künftig kein monatliches Stipendium mehr. Stattdessen gibt es Sprachkurse. Voraussetzung: ein Abi von 1,3 oder besser.

Der bayerische Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) hat am Montag in Nürnberg den Startschuss für die reformierte Eliteförderung von Studierenden in Bayern gegeben. Im so genannten Max-Weber-Programm soll zunächst 300 begabten Studierenden ein Angebot unterbreitet werden, das von Sommerakademien und Sprachkursen bis zu wissenschaftlichen Kollegs und Kurztagungen reicht. "Künftig hat die individuell an den Bedürfnissen der einzelnen Studierenden ausgerichtete Förderung höchste Priorität", erklärte der Minister.

Damit hat Bayern als einziges Bundesland eine eigene Hochbegabtenförderung. Anstatt die Begabten pauschal mit Geld zu unterstützen, setzt Goppel auf ein Programm, bei dem die Studierenden internationale Kontakte und Netzwerke aufbauen könnten. Goppel bedauerte, dass in Zeiten knapper Kassen ein monatliches Stipendium nicht mehr möglich sei.

Der Freistaat arbeitet bei dieser Art der Förderung mit der Studienstiftung des Deutschen Volkes zusammen. Gefördert werden Studierende, die ihr Abitur mit einem Notenschnitt von 1,3 bestanden und ein Auswahlverfahren erfolgreich absolviert haben. Voraussetzung sei in der Regel ein Studium in Bayern. Auch während des Studiums ist ein Einstieg noch möglich, wenn überdurchschnittliche Studienleistungen vorliegen. Insgesamt kostet die Eliteförderung den Freistaat 8,7 Millionen Euro im Jahr. Im Endausbau sollen 2000 Studenten, Doktoranden und Postdoktoranden gefördert werden.

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