Zika-Virus:Für Olympia: Brasilien setzt 200 000 Soldaten zur Virusbekämpfung ein

Zika-Virus

Hunderttausende Soldaten will Brasilien im Kampf gegen das Zika-Virus einsetzen.

(Foto: Mario Tama/Getty Images)
  • Brasilien will vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro das sich ausbreitende Zika-Virus bekämpfen.
  • Der Erreger steht im Verdacht, Fehlbildungen bei Neugeborenen hervorzurufen.
  • Dafür will das Land umgerechnet 422 Millionen Euro ausgeben.

Die Regierung will 220 000 Soldaten einsetzen

Mit einem Mückenbekämpfungs-Programm will Brasilien Sportler und Besucher der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro vor dem sich ausbreitenden Zika-Virus schützen. An 56 000 Hotels, Bars und Restaurants im ganzen Land sei ein Maßnahmenkatalog verschickt worden, um die Art Aedes aegypti, die das Virus überträgt, besser zu bekämpfen. Zudem würden in Rio während der Spiele vom 5. bis 21. August die Vorsorge- und Diagnosemaßnahmen verstärkt. Die finanziellen Ausgaben würden im laufenden Jahr um 580 Millionen auf 1,87 Milliarden Real (422 Millionen Euro) erhöht, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Mehr als 550 Tonnen Anti-Moskito-Mittel und Pestizide sollen eingesetzt werden. Von Vorteil könnte sein, dass die Spiele im brasilianischen Winter stattfinden - damit könnte das Mückenrisiko weit geringer ausfallen. Im Kampf gegen die Ausbreitung will die Regierung außerdem an einem Aktionstag am 13. Februar bis zu 220 000 Soldaten einsetzen. Wie Gesundheitsminister Marcelo Castro der Agentur Agência Brasil zufolge mitteilte, sollen die Soldaten in betroffenen Gebieten von Haus zu Haus gehen, Brutstätten zerstören und mit Pestiziden bei der Bekämpfung der Art Aedes aegypti helfen. Als weitere Maßnahme sollen 400 000 schwangere Frauen aus ärmeren Schichten Moskitoschutzmittel erhalten.

Zika steht im Verdacht, für Missbildungen verantwortlich zu sein

Das Virus, das schon in 21 Ländern auf dem amerikanischen Kontinent identifiziert wurde, kann zu Fieber und Hautausschlag führen. Vor allem steht es im Verdacht, bei einer Infektion von schwangeren Frauen Schädelfehlbildungen bei Babys auszulösen. Dabei ist der Kopfumfang des Kindes zu klein, geistige Einschränkungen oder Behinderungen sind die Folge.

In Brasilien wurden bisher 3893 Verdachtsfälle auf die sogenannte Mikrozephalie registriert, vor allem im Norden. Einen Impfstoff gegen Zika gibt es bisher nicht.

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