Ursache des Kawasaki-Syndroms:Böser Wind

Es beginnt mit starkem Fieber und kann mit dem Tod enden, betroffen sind meist Kleinkinder. Seit Jahrzehnten rätseln Forscher über die Ursachen des Kawasaki-Syndroms. Jetzt haben sie eine Erklärung gefunden.

Ein internationales Forscherteam hat die wahrscheinliche Ursache für das sogenannte Kawasaki-Syndrom gefunden. Wie die Wissenschaftler um Xavier Rodo aus Barcelona im Fachmagazin PNAS (online) berichten, sind die Krankheitserreger winzige, toxische Pilzteilchen. Troposphärische Winde tragen diese von Nordost-China nach Japan, wo sich deshalb auch die meisten Fälle finden. Auf dem Inselstaat erkranken ungefähr 185 von 100 000 Kindern unter fünf Jahren an dem mysteriösen und gefährlichen Syndrom, das erstmals 1961 diagnostiziert wurde. In Deutschland erkranken nur neun von 100 000 Kindern.

Die Betroffenen leiden zu Beginn unter starkem Fieber ähnlich wie bei Masern. Dann kommt es unter anderem zu Schwellungen, Rötungen, Hautausschlag und vergrößerten Lymphknoten.

Lebensgefährlich sind aber vor allem Gefäßentzündungen in den kleinen und mittleren Arterien, die auch bei überstandener Krankheit zu Langzeitschäden führen können. Den Forschern war aufgefallen, dass die Zahl der Kawasaki-Patienten in den japanischen Krankenhäusern immer bei bestimmten Windverhältnissen stark ansteigt. Sie nahmen daraufhin an diesen Tagen vom Flugzeug aus Luftproben in zwei bis drei Kilometern Höhe. Bei der Laboranalyse entdeckten sie dann die Pilze, die bei Mäusen ähnliche Symptome verursachen wie bei dem Kawasaki-Syndrom.

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