Universitätsklinikum Eppendorf:Geheilter Ebola-Patient in Hamburg entlassen

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Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): Hier wurde der Ebola-Patient behandelt. (Foto: dpa)
  • Nach einer fünfwöchigen Behandlung in einem Hamburger Krankenhaus kann ein mit Ebola infizierter Senegalese in seine Heimat zurückkehren.
  • Die Bundeswehr hat eine Luftbrücke ins westafrikanische Ebola-Gebiet gestartet.
  • In der US-Hauptstadt Washington ist ein zweiter Patient mit Verdacht auf Ebola in einem Krankenhaus isoliert worden.
  • Nach Angaben der WHO ist die Zahl der registrierten Toten auf 3431 Menschen gestiegen.

Ebola-Patient kann nach Hause zurückkehren

Der Hamburger Ebola-Patient ist nach fünf Wochen Klinikaufenthalt entlassen worden. "Es geht ihm gut, und er ist schon seit vielen Tagen nicht mehr infektiös. Wir freuen uns sehr für ihn, dass er nun in seine Heimat zurückkehren kann", teilte das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) mit. Der Mann aus dem Senegal hatte sich laut WHO beim Einsatz in einem Labor in Sierra Leone infiziert und war Ende August nach Hamburg gebracht worden. Der Mann war für die WHO als Arzt tätig.

Über die Behandlung in Hamburg war wenig bekannt geworden; die Klinik hatte sich auf die Schweigepflicht berufen. Der UKE-Tropenmediziner Stefan Schmiedel hatte zu Beginn der Behandlung lediglich erklärt, dass die Ärzte nicht auf experimentelle Mittel setzen wollten. Stattdessen wollte man auf die unterstützende Basisversorgung - etwa Schmerztherapie, Fiebersenkung und Flüssigkeitsmanagement - setzen. Das UKE ist eines von neun deutschen Spezialbehandlungszentren, die Patienten mit hochansteckenden gefährlichen Krankheiten wie Ebola versorgen können.

Gesundheitszustand des Ebola-Kranken in Frankfurt unklar

In Deutschland wird seit Freitag ein weiterer Ebola-Kranker behandelt. Der ugandische Kinderarzt liegt auf einer Isolierstation in Frankfurt am Main. Zu seinem Geusndheitszustand gibt es keine nähere Angaben.

Auch in Paris konnte eine junge Ebola-Patientin das Krankenhaus geheilt verlassen. Das teilte das französische Gesundheitsministerium mit. Die Krankenschwester, eine französische Mitarbeiterin von "Ärzte ohne Grenzen", hatte sich in Liberia angesteckt und war Mitte September für eine Spezialbehandlung ausgeflogen worden.

Bundeswehr fliegt Hilfsgüter ins Krisengebiet

Die Bundeswehr hat am Freitagabend mit Hilfsflügen ins Ebola-Gebiet begonnen. Eine Transall-Transportmaschine flog dem Verteidigungsministerium zufolge fünf Tonnen Hilfsgüter vom Senegal in die liberianische Hauptstadt Monrovia. Demnach wurden unter anderem medizinisches Material wie Schutzanzüge geliefert. Seit wenigen Tagen sind zwei Transall-Maschinen in Dakar für die Luftbrücke stationiert, an der sich auch die USA und Frankreich beteiligen. Die Bundeswehr will in den nächsten Wochen auch freiwillige Helfer ins Ebola-Gebiet schicken.

Ausbreitung des Virus
:Ebola-Patient in den USA soll Behörden belogen haben

Ein an Ebola erkrankter Liberianer hat bei seiner Einreise in die USA offenbar bewusst falsche Angaben gemacht. Er verschwieg demnach Kontakte zu Infizierten. In Deutschland ist ein zweiter Ebola-Patient zur Behandlung angekommen.

WHO meldet neue Krankenzahlen

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sind in Westafrika seit März bislang 3431 Menschen an Ebola gestorben. Am stärksten ist Liberia betroffen, wo 2069 Menschen der Seuche zum Opfer fielen. Die Zahl der registrierten Infizierten in Guinea, Liberia und Sierra Leone ist unterdessen auf 7470 gestiegen.

© SZ.de/AFP/dpa/zoch - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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