Tropenkrankheiten:Dengue-Impfstoff fördert schwere Verläufe

Der weltweit erste Impfstoff gegen das Dengue-Fieber schützt nicht immer. Erkranken Geimpfte, können zudem Komplikationen auftreten.

Von Berit Uhlmann

Ein Jahr nach Zulassung des weltweit ersten Dengue-Impfstoffs entdecken Forscher beunruhigende Nebenwirkungen. Schon länger ist bekannt, dass das Vakzin keinen kompletten Schutz bietet; etwa 40 Prozent der Geimpften können trotzdem erkranken. Nun zeigen Epidemiologen, dass ein Teil der Geimpften sogar mit besonders schweren Verläufen rechnen muss (Science).

Komplikationen gibt es vor allem bei Kindern, die vor der Immunisierung noch nie mit Dengue in Kontakt gekommen sind. Hat sich dagegen ein Kind vor der Impfung schon einmal infiziert, fällt eine spätere Erkrankung milder aus. Warum das so ist, ist nicht geklärt. Autor Neil Ferguson vom Imperial College in London hält das Vakzin dennoch für wichtig im Kampf gegen Dengue, mahnt aber, sorgfältig abzuwägen, "wo und wie wir den Impfstoff einsetzen". Den Forschern zufolge hat er seinen größten Nutzen in Regionen, in denen Dengue weitverbreitet ist. Dort ist es am wahrscheinlichsten, dass die Kinder schon einmal infiziert waren.

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