Tour de France:Warum die Beine von Paweł Poljański so krass aussehen

Lesezeit: 1 min

Der polnische Radprofi postet auf Instagram ein Bild seiner ausgezehrten Beine. Was auf Hobbyfahrer verstörend wirkt, ist für Tour-Fahrer ganz normal: Leistungssport kann grenzwertig sein.

Von Felix Hütten

Das Bild sieht für den Laien schockierend aus, für Leistungssportler eher nicht. Immerhin: Die Tour de France ist keine Kaffeefahrt. Zum Beweis hat der polnische Radprofi Paweł Poljański dieses Foto auf seinem Instagram-Kanal gepostet. Sein Kommentar dazu: "Ich glaube, nach 16 Etappen sehen meine Beine ein bisschen müde aus."

Müde ja, aber sicher nicht krank. Ein durchschnittlicher Erwachsener kommt auf einen Verbrauch von 2000 Kilokalorien am Tag. Tour de France-Fahrer sind absolute Leistungssportler, sie verbrennen pro Tag, je nach Anstrengung, bis zu 10 000 Kilokalorien. Der enorme Energiebedarf erklärt sich mit Blick auf die diesjährige Tour. 21 Etappen legen die Sportler zurück, fünf davon im Hochgebirge, insgesamt 3540 Kilometer. Wer so viel Strecke und Höhenmeter mit eigener Kraft fährt, braucht Energie. Die Fahrer essen und essen, vor und nach den Rennen Nudeln und Reis, zwischendurch Energie-Gels. Und doch reicht es oft nicht.

Instagram

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von Instagram angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von Instagram angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

In der Folge der hohen Anforderung an den Körper schwindet das Unterhautfettgewebe, das bei normalen Menschen die oberflächlichen Venen etwas kaschiert. Die Folge ist auf Poljańskis Foto zu sehen. Hinzu kommt, dass Poljański, wie viele Radprofis auch, die Beine rasiert. Dadurch wirken die Venen besonders gut im Licht. Womöglich hat er die Beine sogar noch eingecremt.

Die Muskulatur braucht für Höchstleistungen viel Sauerstoff, dadurch steigt die Durchblutung auf ein Maximum an. Da das Foto nach einem harten Tourtag entstanden ist, drücken die Muskeln die Venen zusätzlich gegen die Haut. Wer selbst Rad fährt oder wandert, weiß: Nach einem harten, heißen Tag schmerzen die Füße. Das Blut ist dorthin abgesackt, es staut sich in den Beinvenen, die erst nach und nach abschwellen. Deshalb heißt es ja so schön: Beine hochlegen und ein Bier trinken. Zumindest letzteres dürfte sich Poljański noch nicht gönnen. Die Tour endet erst am Sonntag in Paris. Und dort trinkt man dann eher Wein.

© SZ.de/fehu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Tour de France
:"Es wäre falsch zu glauben, dass nur ein paar wenige im Peloton dopen"

2007 wurde er als Führender von der Tour de France ausgeschlossen, nun spricht der Däne Michael Rasmussen im SZ-Interview über die Illusion von einem weitgehend sauberen Sport.

Von Johannes Knuth

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: