Tod von Philipp Mißfelder:Warum eine Lungenembolie so gefährlich ist

Im Alter von nur 35 Jahren stirbt Philipp Mißfelder an einer Lungenembolie. Über Ursachen, Symptome und Warnzeichen des medizinischen Notfalls.

Von Werner Bartens

Blut muss im Körper permanent die Balance zwischen Gerinnung und Verflüssigung finden. Die Gerinnung dient als Schutzmechanismus nach Verletzungen. Manchmal verklumpt das Blut aber auch ungünstig. Löst sich ein solcher Thrombus in Bein- oder Beckenvenen, besteht Gefahr, wenn das Gerinnsel die rechte Herzhälfte passiert und in Richtung Lunge unterwegs ist. Dort kann es die für Atmung wichtigen Adern verstopfen.

Je größer der Thrombus, desto größer ist das nicht mehr durchblutete Areal und damit die Lungenembolie. Im betroffenen Bereich findet kein Gasaustausch mehr statt.

Eine Lungenembolie, an der in der Nacht auf Montag der CDU-Politiker Philipp Mißfelder im Alter von 35 Jahren gestorben ist, äußert sich in jäher Luftnot, Herzrasen und Schmerzen in der Brust.

Blutstau und Bewegungsmangel, etwa nach Operationen, während Langstreckenflügen oder langen Busfahrten begünstigen die Entstehung von Thromben. Gerinnungsstörungen, Hormontherapie, Tumore und genetische Faktoren erhöhen ebenfalls das Risiko.

Eine Thrombose entsteht oft unbemerkt. Wenn sie Beschwerden verursacht, sind schmerzende Waden und geschwollene Knöchel typisch, der betroffene Bereich ist gerötet. Zu Lungenembolien kann es auch nach Knochenbrüchen kommen, wenn Fett in den Kreislauf gelangt - oder bei der Geburt, wenn Fruchtwasser in das venöse System der Frau eindringt.

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