Spekulationen um Tod von Bernd Meier:Infarkt nach Sushi-Vergiftung?

Der ehemalige Torwart Bernd Meier starb im Alter von nur 40 Jahren an einem Herzinfarkt. Kurz zuvor hatte er von einer Lebensmittelvergitung nach einem Sushi-Essen berichtet. Kann es einen Zusammenhang geben?

Werner Bartens

Die Umstände des Todes von Bernd Meier sind unklar. Der ehemalige Bundesligatorwart von 1860 München starb am Donnerstagabend im Alter von nur 40 Jahren an einem Herzinfarkt. Um seinen frühen Tod ranken sich Spekulationen, denn Maier hatte kurz zuvor an Bekannte eine SMS verschickt, wonach er nach einem Sushi-Essen mit Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus liege. Es ginge ihm schon wieder besser, teilte er am Donnerstag mit, für Freitag rechnete er offenbar damit, aus der Klinik entlassen zu werden.

Früherer Fußball-Torwart Bernd Meier gestorben

Bernd Meier verstarb im Alter von nur 40 Jahren am Herzinfarkt. Die genauen Umstände sind unklar.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Lebensmittelvergiftungen können auf dutzende Erreger zurückgehen, meist Bakterien oder Viren. Sie sind lästig und schmerzhaft, das Herz schädigen sie aber zumeist nicht. Komplikationen und schwere Verläufe können nur bei vorgeschädigtem Herzen gefährlich werden. So gehen Lebensmittelvergiftungen oft mit starken Flüssigkeitsverlusten einher, die das Blut verdicken, wenn sie nicht ausgeglichen werden. Dadurch erhöht sich das Risiko für Thrombose, Infarkt und Schlaganfall. Die körperliche Belastung durch Bauchkrämpfe, Schmerzen und Erbrechen kann ebenfalls so ausgeprägt sein, dass sich der Herzschlag beschleunigt. Ein gesundes Herz kann die genannten Symptome aber problemlos ertragen.

Fisch- und Muschelvergiftungen sind beschwerlicher. Bei einer Ciguatera-Vergiftung sind Stachelmakrelen, Zackenbarsche, Schnapper oder Barrakudas von Geißeltierchen befallen, die ein Nervengift abgeben. Übelkeit, Schwäche, Magen-Darmbeschwerden, aber auch Lähmungen und Luftnot können die Folge sein. Das Gift von Geißeltierchen ist ebenfalls häufig die Ursache von Muschelvergiftungen.

Die oft tödliche Vergiftung mit Tetrodotoxin geht fast immer auf den Verzehr von Kugelfisch im pazifischen Raum zurück. Zudem ist der Scombrotoxismus bekannt, eine Vergiftung die nach dem Verzehrt makrelenartiger und anderer Fische möglich ist, wenn bei unzureichender Lagerung Bakterien das Fleisch zersetzen und große Mengen Histamin entstehen. Allergische Symptome, Magenschmerzen und Herzrasen können die Folge sein; nach acht bis zwölf Sunden bessern sich die Beschwerden meist ohne Behandlung.

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