Schwere Depressionen:Nur jeder Vierte erhält angemessene Therapie

Jeder Fünfte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression. Manche werden schwer krank. Der Großteil wird jedoch nicht entsprechend der Leitlinien behandelt.

Die meisten Patienten mit einer schwerer Depression in Deutschland erhalten keine angemessene Therapie. Das geht aus einer neuen Studie der Bertelsmann Stiftung hervor. 56 Prozent der schwer Depressiven werden demnach unzureichend behandelt, also nur mit Antidepressiva oder einer Psychotherapie, aber nicht mit einer Kombination aus beidem. 18 Prozent der Patienten werden laut der Erhebung gar nicht behandelt. Nur 26 Prozent bekämen wie in Leitlinien vorgesehen eine kombinierte Behandlung mit Medikamenten und Therapie oder eine Behandlung in einer Klinik.

Zudem bestehen erhebliche regionale Unterschiede. Die insgesamt beste Versorgung im Vergleich der Länder gibt es in Nordrhein-Westfalen und Hessen. Schlusslichter sind Sachsen-Anhalt, Thüringen und das Saarland. Eine Ursache sei das unterschiedliche Angebot an Psychotherapeuten oder geeigneten Fachärzten.

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