Der Mensch mag ein undiszipliniertes Wesen sein, aber seine Körperfunktionen arbeiten stramm im Takt - bis er auf die dumme Idee kommt, sich in ein Flugzeug zu setzen. Mittags in München losgeflogen, verblüfft er seinen nachtschweren Körper in San Francisco mit Tageslicht. Abends sinkt er ermattet in sein Hotelbett, und wacht viel zu früh zerschlagen wieder auf.
Ganz entkommt dem Jetlag niemand, selbst Vielflieger und Flugpersonal leiden darunter, wobei die Symptome Alte und Frühaufsteher oft länger plagen als Junge und Abendmenschen. Bis Körpertemperatur, Verdauung, Natriumausscheidung, Adrenalin-, Cortisol- und Melatoninproduktion im neuen Takt sind, dauert es pro Stunde Zeitverschiebung etwa einen Tag, wobei die Unterschiede groß sind.
Besonders vertrackt sind Flüge Richtung Osten, weil die innere Uhr Mühe mit dem Vorspulen hat. Statt in Tokio um sieben Stunden nach vorne zu springen, dreht sie oft um 17 Stunden nach hinten, und hat entsprechend länger zu tun. Es kann sogar passieren, dass manche Körperfunktionen nach vorne umstellen, andere nach hinten. Viel tun kann man nicht dagegen. Hilfreich ist es aber, am Zielort tags wach zu bleiben und sich viel im Tageslicht zu bewegen.