Parasiten:Sie leben in uns

Sie können ihre Wirte mit Bauchkrämpfen plagen, in den Schlaf versetzen und töten: Zehn weit verbreitete Parasiten.

10 Bilder

-

Quelle: Photographer: Dr. Stan Erlandsen

1 / 10

Es mag ja herzig aussehen, aber das Geißeltierchen kann schwere Reisedurchfälle auslösen. Dutzende von Parasiten plagen den Menschen, hier nur eine kleine Auswahl besonders häufiger Erreger. Sie verursachen jedes Jahr den Tod von mehr als einer Million Menschen - vor allem in den ärmsten Regionen der Welt:

Das Geißeltierchen Giardia intestinalis ist weltweit unter geschätzten zehn Prozent der Menschen verbreitet und ist einer der Verursacher der Reisediarrhö. Meist gelangt es über Oberflächenwasser etwa von Seen in den Körper.Im Wasser können Dauerformen des Parasiten bis zu vier Monate überleben.

Schistosoma mansoni

Quelle: CDC/ Dr. Shirley Maddison

2 / 10

Pärchenegel: 1851 beschrieb der deutsche Arzt Theodor Bilharz erstmals diesen Wurm, den er bei einer Obduktion in Kairo entdeckte. Heute kennen Forscher den komplexen Lebenszyklus dieses Parasiten und sie wissen, dass mindestens sechs verschiedene Würmer der Gattung Schistosoma den Menschen besiedeln. Zwischen 20 000 und 200 000 Menschen sterben jedes Jahr an der Krankheit, die auch Biharziose genannt wird.

Trypanosoma brucei

Quelle: CDC/ Blaine Mathison

3 / 10

Trypanosoma brucei: Dieser Erreger verursacht die Schlafkrankheit. Infizierte leiden zuerst unter Fieber und Schmerzen, später fallen sie in einen Dämmerzustand. Ohne Behandlung sterben sie. Der Parasit kommt in den 36 afrikanischen Ländern südlich der Sahara vor, in denen die Tsetsefliege lebt, die den Parasiten überträgt. Die Zahl der Fälle ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen auf weniger als 10 000 pro Jahr.

Hakenwurm

Quelle: CDC/ Dr. Mae Melvin

4 / 10

Der Hakenwurm plagt bis zu 900 Millionen Menschen in den Tropen und Subtropen, verursacht bis zu 60 000 Todesfälle. Er befällt vor allem Kinder und Kleinbauern, die ihre Notdurft nahe den Feldern verrichten oder sowieso mit Fäkalien düngen. Der Parasit entert den Menschen meist über nackte Fußsohlen und arbeitet sich dann in Lunge und Darm vor.

Die Pfeile zeigen die spitzen Mundwerkzeuge, mit denen der Wurm sich im Darm des Wirtes festbeißt.

Spulwurm  Ascaris lumbricoides

Quelle: CDC

5 / 10

Der Spulwurm (Ascaris lumbricoides) ist einer der häufigsten Parasiten des Menschen. Mehr als eine halbe Million Mensch ist von dem Erreger befallen. Er verursacht Schmerzen, Durchfall und kann bei Kindern zu Mangelernährung und Lernschwierigkeiten führen. Der Wurm tritt manchmal über Mund, Nase oder Anus aus.

Peitschenwurm

Quelle: CDC/ Dr. Mae Melvin

6 / 10

Der Peitschenwurm lebt im Darm von mehr als einer halbe Milliarde Menschen, vor allem in den Tropen. Bei nur einigen wenigen Würmer merken sie oft kaum etwas. Häufig sind Infizierte aber von Hunderten Würmern besiedelt, sie leiden unter Bauchschmerzen, Durchfall und Müdigkeit.

Madenwurm

Quelle: CDC

7 / 10

Der Befall mit dem Madenwurm gilt als die häufigste Wurmerkrankung des Menschen in Westeuropa und den USA. Die Infektion betrifft besonders Kinder und ist relativ harmlos, aber unangenehm. Die Weibchen kriechen nachts aus dem After und legen ihre Eier dort ab.

Amöbe Entamoeba histolytica

Quelle: CDC/ Dr. Mae Melvin; Dr. Greene

8 / 10

Die Amöbe Entamoeba histolytica besiedelt den Dickdarm und kann Amöbenruhr verursachen, eine schwere Durchfallerkrankung. Manchmal durchdringen Erreger die Darmschleimhaut, befallen andere Organe und verursachen lebensgefährliche Komplikationen.

Toxoplasmose-Erreger

Quelle: CDC

9 / 10

Der Erreger Toxoplasma gondii infiziert vor allem Katzen. Menschen dienen als Zwischenwirte. Infiziert sich eine Frau erstmals während der Schwangerschaft mit dem Erreger, kann er eine Fehlgeburt oder schwere Schäden beim Neugeborenen verursachen.

Cryptosporidium parvum

Quelle: CDC/ DPDx

10 / 10

Cryptosporidium parvum ist ein Einzeller, der den Dünndarm besiedelt und zu Bauchschmerzen und Durchfall führt. In der Regel heilt die Krankheit von selbst aus. Bei einem geschwächten Immunsystem kann eine Infektion aber auch tödlich enden. Infizierte Menschen, Hunde, Katzen oder Rinder scheiden den Parasiten aus In Deutschland wurden im Jahr 2014 mehr als 1700 Infektionen gemeldet.

Mehr über die Macht der Parasiten lesen Sie mit SZ-Plus.

© SZ vom 19./20. Dezember 2015/beu
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: