Magen-Darm-Erkrankungen:Lieferant von Kantinenessen will Erkrankte entschädigen

Mehr als 11.000 Patienten mit Brechdurchfall: Das war die Folge von Kantinenessen, das die Firma Sodexo ausgeliefert hatte. Nachdem die Ursache für die Erkrankung gefunden scheint, will der Caterer nun die Opfer entschädigen.

Nach den massenhaften Magen-Darm-Erkrankungen in Ostdeutschland will der Caterer Sodexo die Betroffenen entschädigen. Das teilte das Unternehmen mit, ohne weitere Details zu nennen. Weitere Einzelheiten würden in den nächsten Tagen folgen. "Wir sind über diesen Sachverhalt bestürzt. Wir entschuldigen uns in aller Form bei den betroffenen Kindern und Familien und hoffen, dass es allen Kindern inzwischen wieder gut geht", teilte Sodexo mit. Nach Bekanntwerden der Epidemie vor einer Woche hatte der Caterer die Verantwortung noch vehement zurückgewiesen.

Der Brechdurchfall ist nach Angaben des Thüringer Sozialministeriums wahrscheinlich durch Erdbeerkompott verursacht worden. Die Früchte seien gefroren geliefert worden und aufgetaut zusammen mit Grießbrei gereicht worden, sagte ein Ministeriumssprecher. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bestätigte den Verdacht. Ein Erreger wurde allerdings noch nicht nachgewiesen.

In den meisten Regionen Ostdeutschlands ist die Welle von Infektionen inzwischen abgeebbt. In Sachsen allerdings wurden 220 neue Fälle gemeldet. Sie deuten darauf hin, dass der Ausbruch in dem Bundesland noch nicht vorüber ist, berichtet das RKI. Insgesamt geht das Institut von mindestens 11.200 Erkrankten in den fünf östlichen Bundesländern aus. Es ist der mit Abstand größte Ausbruch dieser Art in Deutschland.

Am stärksten betroffen sind Sachsen und Brandenburg mit je etwa 3600 Fällen. Die wenigsten Erkrankungen wurden aus Sachsen-Anhalt gemeldet: Dort litten nur 121 Menschen an den Brechdurchfällen. In den meisten Fällen verliefen die Erkrankungen ohne Komplikationen. Insgesamt 32 Patienten mussten jedoch in Krankenhäusern behandelt werden.

"Wir werden alles technisch und organisatorisch Machbare unmittelbar umsetzen, damit das Eintreten eines vergleichbaren Falles in Zukunft möglichst ausgeschlossen werden kann", teilte Sodexo mit. "Wir werden unsere ohnehin strengen Regularien nochmals kritisch überprüfen."

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