Nach Ansteckung:USA verschärfen Schutzvorschriften für Ebola-Pfleger

Nach Ansteckung: Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hat neue Schutzmaßnahmen für Pfleger erlassen, die mit Ebola-Patienten in Kontakt kommen.

Die amerikanische Gesundheitsbehörde CDC hat neue Schutzmaßnahmen für Pfleger erlassen, die mit Ebola-Patienten in Kontakt kommen.

(Foto: AP)
  • Die US-Gesundheitsbehörde CDC verschärft Schutzvorschriften für Pflegepersonal, nachdem sich zwei Krankenschwestern bei der Behandlung eines mittlerweile verstorbenen Ebola-Kranken infiziert hatten.
  • Unterdessen wurden alle 43 Familienmitglieder des Verstorbenen aus der Quarantäne entlassen, nachdem sie drei Wochen lang keine Symptome gezeigt hatten.

Neue Richtlinien für Pflegepersonal von Ebola-Patienten

Zwei Krankenschwestern hatten sich in den USA mit Ebola angesteckt. Jetzt hat die US-Gesundheitsbehörde "Centers for Disease Control and Prevention" (CDC) die Schutzvorschriften für das Pflegepersonal verschärft. In die Entwicklung der neuen Vorschriften seien die Erfahrungen mit Ebola-Patienten in drei US-Krankenhäusern eingeflossen, teilte die CDC mit.

Sie legten unter anderem fest, dass alle Krankenpfleger, die sich um Ebola-Patienten kümmern, nochmals intensiv im Umgang mit der Schutzkleidung geschult werden müssten. Die Kleidung müsse den Körper vollständig bedecken und statt lediglich einer Schutzbrille sei ein kompletter Gesichtsschutz nötig, erklärte die Behörde. Das Ablegen der Schutzkleidung müsse stets streng überwacht und letztlich zum "Ritual" werden, erklärte Frieden. Dabei gebe es die größten Risiken einer Ansteckung.

Die bisherigen Leitlinien, die auf Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation beruhten, sahen Masken und Schutzbrillen vor. Eine komplette Bedeckung der Haut war nicht vorgeschrieben.

Der erste Ebola-Patient in den USA

In einem Krankenhaus in Dallas hatten sich zuvor zwei Krankenschwestern bei einem Ebola-Patienten angesteckt. Es ist bislang noch unklar, wie sich die beiden Schwestern trotz Schutzkleidung anstecken konnten. Sie werden derzeit behandelt. Bei dem Patienten war Ende September Ebola festgestellt worden, eine Viruserkrankung, die über Körperflüssigkeiten üertragen werden kann. Es handelte sich dabei um die erste Ebola-Diagnose außerhalb Afrikas seit Beginn der aktuellen Epidemie. Rund eine Woche später war der Mann gestorben.

Kontakpersonen aus Quarantäne entlassen

Sämtliche Kontaktpersonen des inzwischen gestorbenen Liberianers sind offenbar gesund. Seine Verlobte und weitere Familienmitglieder hätten keine Symptome gezeigt und stünden nun nicht mehr unter Beobachtung, teilte das Nebraska Medical Center in Omaha mit. Insgesamt seien 43 Menschen, darunter auch Nachbarn und Pflegepersonal, von der Beobachtungsliste genommen worden. Sie alle hätten nach Ablauf der 21-tägigen maximalen Inkubationszeit, also dem Zeitraum zwischen Anstecken und Auftreten von Symptomen, keine Symptome gezeigt.

Fünf weitere Menschen sollen in den kommenden Tagen ebenfalls ihre Häuser wieder verlassen dürfen. 120 Menschen, die ebenfalls mit dem Mann aus Liberia in Kontakt gekommen waren, stehen noch bis zum 7. November unter Beobachtung.

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