Herz-Kreislauf-Erkrankungen:Die zehn größten Risikofaktoren für den Schlaganfall

Blutdruck-Messung - für Hypertonie gelten neue Grenzwerte

Bluthochdruck ist der größte Risikofaktor für den Schlaganfall

(Foto: Jochen Lübke/dpa)

90 Prozent aller Schlaganfälle ließen sich durch Veränderungen des Lebensstils verhindern.

Von Hanno Charisius

Neun von zehn Schlaganfällen ließen sich vermeiden, wenn die Menschen nur ihren individuellen Lebensstil verändern würden. Das ist die Bilanz einer Untersuchung von 27 000 Studienteilnehmern, die im Fachjournal The Lancet vorgestellt wurde. Die Experten identifizierten zehn vermeidbare Risikofaktoren, die für 90 Prozent der Hirnschläge weltweit verantwortlich sein sollen. Am häufigsten führe zu hoher Blutdruck zu lebensgefährlichen Durchblutungsstörungen im Gehirn, heißt es in einem Bericht der internationalen Interstroke-Studie.

Bluthochdruck ist demnach weltweit für 47,9 Prozent der Hirninfarkte verantwortlich. Mangelnde Bewegung führt zu 35,9 Prozent der Schlaganfälle. Fehlernährung, Übergewicht, Rauchen, Diabetes, Alkoholmissbrauch und Stress sind weitere bedeutende Risikofaktoren. Viele Menschen sind gleich von mehreren dieser Einflüsse betroffen, statistisch gesehen würden sie ihr Risiko bereits deutlich senken, wenn sie nur eines dieser Probleme angehen würden.

Von Region zu Region schwankt die Bedeutung eines Risikofaktors zum Teil erheblich. Wäre etwa der Druck in den Adern bei allen Europäern, Nordamerikanern oder Australiern im Normalbereich, würde dort gemäß der Interstroke-Daten die Zahl der Schlaganfälle um 38,8 Prozent sinken, in Südostasien könnten es sogar 59,6 Prozent sein. Der Einfluss von Alkoholmissbrauch ist auf dem afrikanischen Kontinent und in Asien mit je etwas über zehn Prozent der Schlaganfälle am größten. "Die wichtigste Botschaft aus diesen Daten ist, dass sich die meisten Schlaganfälle verhindern ließen", schreiben die neuseeländischen Neuroforscher Valery Feigin und Rita Krishnamurthi in einem begleitenden Kommentar. Und: "Alle Länder sollten Vorsorgemaßnahmen treffen."

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