Europäische Union:Erfolge bei der Krebsbehandlung

1,3 Millionen Menschen werden 2011 in der EU an Krebs sterben, sagen italienische und Schweizer Wissenschaftler. Das sind statistisch gesehen immerhin sechs bis sieben Prozent weniger als 2007.

Fast 1,3 Millionen Menschen werden in Europa dieses Jahr an Krebs sterben, schätzen Forscher von den Universitäten im italienischen Mailand und Lausanne in der Schweiz. Auf diesen Trend schließen die Wissenschaftler aufgrund von Daten aus 27 EU-Mitgliedern aus den Jahren 1970 bis 2007.

Mammografie Bruskrebs

Eine Mammografie-Untersuchung zur Erkennung von Brustkrebs. Die zurückgehenden Zahlen der Krebstoten sind offenbar vor allem besseren Heilungserfolgen bei Brustkrebs bei Frauen sowie Darmkrebs bei Männern zu verdanken.

(Foto: ddp)

Damit steigt die Zahl der Krebstoten im Vegleich zum Jahr 2007 absolut gesehen zwar an - damals hatte die Zahl bei 1.256.000 Krebsopfern gelegen. Werden die Häufigkeiten jedoch auf jeweils 100.000 Menschen in der Bevölkerung bezogen und die Risiken für verschiedene Altersgruppen unterschieden, so kommen die Forscher für das Jahr 2011 auf eine Prognose von 143 Krebstoten auf 100.000 Männer, während es 2007 mit 154 etwas mehr waren. Für die weibliche Bevölkerung rechnen sie mit 85 Todesopfern auf 100.000 Frauen im Jahr 2011, während es 2007 91 gewesen waren.

Demnach würden im Vergleich zu 2007 sieben Prozent weniger Männer und sechs Prozent weniger Frauen ihr Leben aufgrund einer Krebserkrankung verlieren.

Die Wissenschaftler veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift "Annals of Oncology" vom Mittwoch. "Seit den späten achtziger Jahren ist bei Männern in der EU ein Rückgang bei den Todesraten für Krebs festzustellen, bei den Frauen begann es sogar noch früher", heißt es in der Studie.

Die zurückgehenden Zahlen seien vor allem besseren Heilungserfolgen bei Brustkrebs bei Frauen sowie Darmkrebs bei Männern zu verdanken. Diese Krebsarten sind zusammen mit Lungenkrebs am häufigsten tödlich.

Bei Männern wird den Schätzungen zufolge wie in den Jahren davor besonders Lungenkrebs zur Gefahr, 2011 könnten daran mehr als 28.000 Männer sterben. Die Frauen verzeichnen die höchste Todesrate bei Brustkrebs mit bis zu 17.300 erwarteten Fällen.

Doch wie in den meisten EU-Ländern ist beim Lungenkrebs bei Frauen ein Trend nach Oben zu verzeichnen. 2006 waren in Deutschland 11.900 Frauen an Lungenkrebs gestorben, 2011 sollen es bis zu 13.600 sein. In Polen hat Lungenkrebs als Todesursache bei Frauen sogar Brustkrebs überholt. Polen hat auch insgesamt sowohl bei Männern als auch Frauen die höchsten Todesraten bei Krebs.

Trotz einiger ermutigender Zeichen werde die Zahl der Krebstoten in der EU wegen der Überalterung der Bevölkerung in Zukunft vermutlich vergleichsweise stabil bleiben, sagte Studienleiter Carlo La Vecchia.

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