Ein neues Kapitel aus der absurden Welt des Konsums: Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch wirft der Edeka-Tochter Netto Etikettenschwindel vor. Die Firma verkauft Hackfleisch als "fettreduziert", doch was gesund klingt, ist offenbar fettreiches Fleisch, gestreckt mit "einer Pampe aus Wasser, Weizeneiweiß und Mehl".
Das Unternehmen wies die Vorwürfe mit dem Hinweis zurück, es handele sich schließlich "um eine Fleischzubereitung". Dem Verbraucher, der sich im Dschungel der Bezeichnungen nicht auskennt, nützt dieser Hinweis wenig. Für ihn bleibt es dabei, dass das Produkt nicht nur seinen Geldbeutel belastet, sondern auch für seine Gesundheit nicht unbedingt empfehlenswert ist. Ein hoher Anteil von Getreide in einem Produkt, in dem man dies nicht erwartet, ist für Menschen mit Glutenunverträglichkeit ein Problem.
Außerdem, so schreibt Foodwatch, führt das Produkt alle, die sich fettarm ernähren wollen in die Irre: Letztlich sei dieses Fleisch fettreicher als das Pendant von der Bedientheke. Dies ist nicht der einzige Fall, bei dem sich Verbraucher getäuscht fühlen dürften. Wer möglichst wenig Fett, Zucker und künstliche Zusatzstoffe, dafür aber viele natürliche Vitamine zu sich nehmen will, tappt schnell in Fallen der Nahrungsmittelindustrie. Hier einige Beispiele der vergangenen Jahre.