Epidemie von Magen-Darm-Erkrankungen:Krankheitswelle überschreitet Höhepunkt

Immer weniger neue Fälle an Magen-Darm-Infektionen werden den Behörden gemeldet. Das werten Experten als Zeichen, dass die Epidemie im Osten Deutschlands ihren Höhepunkt überwunden hat. Bis Samstag waren mehr als 8000 Kinder erkrankt. Die Ursache ist noch immer unklar.

Magen-Darm-Erkrankungen: Höhepunkt der Epidemie überschritten

Mehr als 8000 Fälle von Magen-Darm-Erkrankungen sind inzwischen bundesweit bestätigt; in Chemnitz fiel am Freitag wegen der Epidemie an zwei Schulen der Unterricht aus.

(Foto: dapd)

Experten aus Bund und Ländern suchen mit Hochdruck nach dem Auslöser der massenhaften Magen-Darm-Erkrankungen im Osten Deutschlands. Die Fachleute des Krisenstabs von Bund und Ländern sind auch am Sonntag im Berliner Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz zusammengekommen.

Ihren Höhepunkt dürfte die Epidemie aber bereits überschritten haben. So die Einschätzung des Ministeriums und der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit. Die meisten Erkrankungen seien Mitte vergangener Woche gemeldet worden, hieß es. Seit Freitagnachmittag nehme die Zahl der Nachmeldungen ab.

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) waren bis Samstagnachmittag 8365 Erkrankungen in 342 Schulen und Kindertagesstätten in Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bekannt. Betroffen sind Schüler, Kindergartenkinder und auch einige Lehrer.

In Sachsen und Thüringen wurde in einzelnen Fällen das hochansteckende Norovirus als möglicher Auslöser für den Brechdurchfall nachgewiesen. "Ob die Norovirus-Fälle allerdings im Zusammenhang mit der aktuellen Häufung der Magen-Darm-Erkrankungen stehen oder allein der risikohafteren Jahreszeit geschuldet sind, ist unklar", sagte ein Sprecher des thüringischen Gesundheitsministeriums.

Die Experten von Bund und Ländern werten Speisepläne aus Kantinen, Essensproben und Laborergebnisse aus, überprüfen Lieferwege.

Nur sehr wenige der Betroffenen kamen in Kliniken, in Berlin nach Angaben einer Sprecherin der Senatsverwaltung nur drei. An diesem Sonntag werden keine eventuellen Neuerkrankungen erfasst, die Behörden sind geschlossen. In Berlin und Brandenburg haben zudem die Herbstferien begonnen.

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