Epidemie in Westafrika:Entwarnung bei Ebola-Verdachtsfall in Hamburg

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Fieber und Erbrechen: In Hamburg klagt ein Mann aus Sierra Leone über Symptome, die zur gefährlichen Virus-Erkrankung Ebola passen. Er wird zunächst auf einer Isolierstation behandelt. Nun gibt das Uni-Klinikum Eppendorf Entwarnung.

  • Das Hamburger Uni-Krankenhaus Eppendorf gibt Entwarnung: Der Ebola-Verdacht bei einem Mann aus Sierra Leone hat sich nicht bestätigt.
  • Der Mann hatte über Fieber und Erbrechen geklagt und war daraufhin zunächst auf einer Isolierstation behandelt worden.
  • Die gefährliche Virus-Erkrankung Ebola breitet sich aktuell in Westafrika aus, die Weltgesundheitsorganisation hat die Epidemie zum internationalen Gesundheitsnotfall erklärt.

Entwarnung in Hamburg

Ein Ebola-Verdachtsfall hat am Wochenende die Behörden in Hamburg alarmiert. Nach stundenlangen Untersuchungen eines 28-Jährigen aus Sierra Leone konnte das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) am Morgen Entwarnung geben. "Im Zuge der Untersuchung stellte sich heraus, dass der Patient nicht, wie ursprünglich angenommen, an Ebola erkrankt ist, sondern lediglich an einer gewöhnlichen Virusinfektion", sagte eine Sprecherin des Klinikums. Auch die Sperrung des Wohnheims des Mannes - eine Unterkunft vorwiegend für Wohnungslose - wurde aufgehoben, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Einem Bericht der Bild-Zeitung zufolge war der 28-Jährige Afrikaner am Donnerstag oder Freitag mit dem Flieger über Paris nach Hamburg gekommen, bevor er am Samstagnachmittag mit Fieber und Erbrechen in einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht wurde. Von dort wurde der Patient am späten Abend mit einem Infektionsrettungswagen unter Polizeibegleitung in das Uniklinikum verlegt.

Zu diesem Zeitpunkt bestand dringender Verdacht auf eine Ebola-Infektion, wie Trowitzsch sagte. Erst in Zusammenarbeit mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin ließ sich dieser Verdacht mit Sicherheit ausschließen.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörde hatte nach Bekanntwerden des Verdachtsfalls eine Art Seuchenstab mit allen beteiligten Behörden die Arbeit aufgenommen. Die Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) sei laufend informiert worden. "Es hat sich gezeigt, dass die Abläufe funktionieren", sagte Behördensprecher Rico Schmidt nach der Entwarnung. Diese Einschätzung teilte auch die UKE-Sprecherin: "Es hat sich gezeigt, dass man hier in Hamburg für den Ernstfall gewappnet ist. Alle zuständigen Kräfte wurden schnell mobilisiert und instruiert, um einen gefahrenlosen Ablauf zu gewährleisten."

Wo sich die Ebola-Epidemie ausbreitet

Die Ebola-Epidemie war im westafrikanischen Küstenstaat Guinea ausgebrochen und breitete sich in den Nachbarländern Sierra Leone und Liberia aus. Knapp 1000 Menschen sind bereits an der Fieberkrankheit gestorben. Die WHO hatte den Ausbruch der Seuche am Freitag zum Internationalen Gesundheitsnotfall erklärt und die vier Länder Nigeria, Guinea, Liberia und Sierra Leone aufgefordert, den Notstand auszurufen.

Grund dafür sei, dass die meisten dieser Länder ein mangelhaftes Gesundheitssystem hätten und dringend internationale Unterstützung zur Bekämpfung der Epidemie bräuchten. Für Deutschland habe die WHO-Einstufung keine direkte Folge. Seit Ausbruch der Epidemie wurde die Krankheit hier nicht festgestellt.

Seit auch Nigeria betroffen ist, gibt es erstmals direkte Flugverbindungen zwischen einem Ebola-Gebiet und Deutschland. Die Lufthansa fliegt täglich von Frankfurt am Main aus zwei Ziele in Nigeria an: Lagos und Abuja. Passagiere aus Nigeria bekommen am Frankfurter Flughafen Info-Material ausgehändigt.

© Süddeutsche.de/dpa/sks - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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