Down-Syndrom:Umstrittener Bluttest kann eingeführt werden

Voraussichtlich im August soll der neue Bluttest auf das Down-Syndrom in einigen Praxen eingeführt werden. Rein rechtlich ist der Weg für seine Anwendung nun frei.

Der umstrittene Bluttest zur frühzeitigen Erkennung eines Down-Syndroms während der Schwangerschaft hat die letzte Hürde genommen. Der Markteinführung in Deutschland steht nun nichts mehr im Weg, wie das zuständige Regierungspräsidium Freiburg mitteilte. Alle nötigen Erklärungen und Zertifizierungen lägen vor. Auch die Ethikkommission habe keine Einwände, sagte ein Sprecher.

Der Hersteller Lifecodexx aus Konstanz will den "Praena-Test" bald verkaufen, wahrscheinlich schon im August. Der als risikolos geltende Test ermöglicht, aus einer Blutprobe der Schwangeren ein Down-Syndrom (Trisomie 21) zu erkennen. Laut Hersteller soll der Test 1249 Euro kosten und ab der zwölften Schwangerschaftswoche angeboten werden. Bislang wurde die Trisomie 21 durch invasive Schwangerschaftstests diagnostiziert, die ein Risiko für Fehlgeburten bergen.

Gegner fürchten, dass die vereinfachte Diagnose per Blutprobe zu mehr Abtreibungen führen werde. Behindertenverbände warnen vor einer "Selektion" und der Diskriminierung von Menschen mit Down-Syndrom.

Nach dem Medizinprodukte-Recht war das Konstanzer Unternehmen verpflichtet, den "Praena-Test" im Bezirk Freiburg anzumelden. Das Regierungspräsidium war lediglich dafür zuständig, das Vorliegen aller relevanten Dokumente zu überprüfen. Eine ethische oder inhaltliche Bewertung des Bluttests wurde nicht vorgenommen. Da der Bluttest ein Medizinprodukt ist, sind die Hürden für die Zulassung anders als bei Arzneimitteln niedrig. Die Überprüfung des "Praena-Tests" hatte der TÜV-Rheinland vorgenommen.

Mehr über den neuen Bluttest auf das Down-Syndrom lesen Sie hier. Einen Überblick über die Untersuchungen in der Schwangerschaft erhalten Sie hier.

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