Corona-Virus:USA melden ersten Mers-Fall

Handout transmission electron micrograph shows the Middle East respiratory syndrome (MERS) coronavirus

Das Mers-Virus unter dem Elektronen-Mikroskop: Die Infektion hat bereits Dutzende Todesopfer gefordert.

(Foto: Reuters)

Seit Wochen steigen die Mers-Erkrankungsfälle vor allem in Saudi-Arabien stark an. 111 Menschen sollen bereits gestorben sein. Jetzt ist die Infektion auch in die USA eingeschleppt worden.

Das tödliche Coronavirus Mers ist erstmals in den USA nachgewiesen worden. Es handele sich dabei um einen Patienten im Bundesstaat Indiana, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC mit. Der Patient sei vor rund einer Woche von Saudi-Arabien aus über Großbritannien in die USA eingereist und habe sich kurz darauf mit Symptomen wie Fieber, Kurzatmigkeit und Husten in ein Krankenhaus begeben. Er sei isoliert und sein Zustand stabil.

Das Risiko einer Ansteckung für die Bevölkerung sei sehr gering, teilte die Behörde mit. "Wir haben erwartet, dass Mers die USA erreichen würde, wir sind darauf vorbereitet und handeln schnell", sagte CDC-Direktor Tom Frieden.

Nach Angaben des Nachrichtensenders CNN hat der Patient in Saudi-Arabien im Gesundheitswesen gearbeitet. Nach seiner Flugreise sei er mit einem Bus von Chicago nach Indiana gefahren. Die Flug- und Buspassagiere, die Kontakt mit dem Erkrankten hatten, sollen vorsichtshalber untersucht werden.

Mers (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) kann zu Nierenversagen und schwerer Lungenentzündung führen. Etwa ein Drittel der Infizierten stirbt. Weltweit hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit September 2012 insgesamt 93 Todesfälle registriert, die meisten davon in Saudi-Arabien. Die tatsächliche Zahl dürfte aber höher liegen, da nicht alle Fälle in die Statistiken eingegangen sind.

So meldete die Gesundheitsbehörde in Saudi-Arabien am Samstag den 111. Todesfall. Seit Montag stieg die Zahl der Opfer damit um neun. 396 Menschen hätten sich bislang infiziert.

Vereinzelt war der Erreger bereits in andere Länder eingeschleppt worden, etwa nach Großbritannien. In München war im März 2013 ein 73 Jahre alter Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben. Kürzlich meldete Ägypten den ersten Erkrankungsfall.

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