Medizin:"Cannabis ist meine Lösung, es hilft mir einfach"

Medizin: Produktionsstätte für medizinisches Cannabis im US-Bundesstaat Vermont.

Produktionsstätte für medizinisches Cannabis im US-Bundesstaat Vermont.

(Foto: Robert Layman/AP)

Seit fünf Jahren erlaubt ein Gesetz in Deutschland, Cannabis als Medizin zu verwenden. Doch es ist gar nicht so einfach, die Mittel verordnet zu bekommen. Ein Fallbeispiel.

Von Kathrin Konyen

Als Anke K. heftig unter den Nebenwirkungen der "Basistherapie" litt, die sie für die Behandlung ihrer Multiplen Sklerose verordnet bekommen hatte - gekrönt von einem anaphylaktischen Schock - ist ihr eingefallen, dass ihr als Jugendliche ein Joint bei allerlei Schmerzen geholfen hat. "Ich habe es probiert und es war wunderbar", sagt die 56-Jährige. Seit sie Cannabis für sich entdeckt hat, sind für sie die MS-typischen Schmerzen und Spastiken viel besser erträglich, sie hat keine Schübe und keine neuen Entzündungen mehr. "Cannabis ist meine Lösung, es hilft mir einfach." Das Problem ist nur, dass Anke K. sich ihre Medizin illegal auf dem Schwarzmarkt besorgen muss. Klar, dass sie 2017 mit Inkrafttreten des Gesetzes zu Cannabis als Medizin voller Hoffnung bei ihren Ärzten auf der Matte stand. Doch vergeblich: Es fehle die Evidenz aus klinischen Studien, sagten sowohl ihr Neurologe als auch ihr Schmerzmediziner.

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