Brustkrebs:Brust nicht gleich Brust

Bei Frauen unter 50 Jahren wird Brustkrebs mit einer Mammografie oft nicht erkannt. Das liegt offenbar vor allem an der festeren Beschaffenheit des Brustgewebes jüngerer Frauen.

Britta Verlinden

Bei Frauen unter 50 Jahren ist Brustkrebs in der Mammografie nur schwer zu entdecken. Viele Tumore werden übersehen oder erst erkannt, wenn sie eine beträchtliche Größe erreicht haben.

Brustkrebs: Bei Frauen unter 50 Jahren wird Brustkrebs mit einer Mammografie oft nicht erkannt.

Bei Frauen unter 50 Jahren wird Brustkrebs mit einer Mammografie oft nicht erkannt.

(Foto: AP)

Die Patientinnen in diesem Alter profitieren kaum von der Untersuchung und überleben nicht länger als Frauen, die sich nicht mammografieren lassen. Die Röntgenaufnahme der Brust hat erst für Frauen im Alter von 50 bis 69 Jahren einen gewissen Nutzen und wird in den meisten Ländern auch nur für diese Altersgruppe empfohlen - auch wenn Kritiker monieren, dass der Anteil der Fehlalarme und der zu aggressiv behandelten Tumore dann immer noch zu groß ist.

Radiologinnen der Stanford University um Stephanie Bailey haben nun analysiert, warum es so schwierig ist, bei jüngeren Frauen einen Tumor zweifelsfrei zu identifizieren. Mithilfe eines Computermodells untersuchten sie, was stärker dazu beiträgt, dass bösartige Neubildungen im Röntgenbild bei jüngeren Frauen so spät auffallen: die größere Dichte des weiblichen Brustgewebes oder das Tempo des Tumorwachstums.

Im Journal of the National Cancer Institute zeigen sie, dass es zu 79 Prozent an der kompakteren Beschaffenheit des Brustgewebes liegt (Bd.102, S.1, 2010). Dass Tumore bei jüngeren Frauen häufig auch schneller wachsen als bei älteren, ist demnach nur zu 21 Prozent für die Unsicherheiten in der Mammografie verantwortlich.

Die Autoren hoffen auf technische Fortschritte in der Bildgebung, damit Tumore trotz unterschiedlicher Gewebedichte besser erkannt werden.

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