Senioren:Mehr Pflegebedürftige auf Sozialleistungen angewiesen

Manche Alte und Kranke brauchen zur Finanzierung von Pflegeleistungen Unterstützung aus der Sozialhilfe. Ihre Zahl nimmt zu.

Immer häufiger muss die Sozialhilfe für die Pflege armer Menschen aufkommen. Die Zahl der Fälle wächst, wie das Statistische Bundesamt berichtet. 2011 erhielten in Deutschland rund 423.000 Menschen sogenannte Hilfe zur Pflege - 2,9 Prozent mehr als 2010.

"Hilfe zur Pflege" bekommen Bedürftige, die auf fremde Hilfe angewiesen sind, die Pflegeleistungen aber nicht selbst bezahlen können und auch kein Geld aus der Pflegeversicherung erhalten. Von 1000 Einwohnern waren 2011 sieben Frauen und vier Männer darauf angewiesen. Knapp drei Viertel der Betroffenen lebten in Heimen.

Erst vor wenigen Tagen veröffentlichten die Statistiker neue Daten, wonach auch die Pflegebedürftigkeit in Deutschland zunimmt - und die Angehörigen die Hauptlast tragen. Über zwei Drittel aller Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Ende 2011 waren das 1,76 Millionen von insgesamt zweieinhalb Millionen Alten, Kranken und Behinderten.

30 Prozent der Menschen, die als pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes gelten, werden in Heimen betreut: 743.000 Personen. Bei den 70 Prozent, die zu Hause versorgt werden, stemmen die Angehörigen in 1,18 Millionen Fällen die Pflege allein. Nur 576.000 bekamen in ihren eigenen vier Wänden - zusätzlich oder ausschließlich - Hilfe von ambulanten Pflegediensten.

Im Vergleich zu 2009 ist die Zahl der Pflegebedürftigen in Heimen um 3,6 Prozent gestiegen. 3,8 Prozent mehr Menschen werden durch ambulante Dienste in Privatwohnungen betreut.

Wie stark die Zahl derjenigen gewachsen ist, die ausschließlich durch Angehörige versorgt werden, ist statistisch schwer zu erfassen. Stützt man sich auf die Daten der Pflegekassen, könnten es rund zehn Prozent mehr sein.

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