Anatomie:Wo genau liegt eigentlich der Dünndarm?

Anatomie: Leber, Niere und Magen gesucht!

Leber, Niere und Magen gesucht!

(Foto: Andreadonetti/Dreamstime.com/Lancaster University)
  • Und wo befinden sich nochmal Leber, Milz und Harnblase im menschlichen Körper?
  • Eine Studie aus England zeigt: Viele Menschen haben den Überblick verloren - und wissen nicht, wo sie welches Organ in sich tragen.
  • Kein Grund zur Häme: Die Position der Nebenniere ist nunmal leichter zu erraten als die der "Adrenal Glands".

Von Werner Bartens

Klar, manchmal weiß man einfach nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Dann rutscht auch noch das Herz in die Hose, die Galle kommt hoch oder man möchte aus der Haut fahren. Fraglich, ob dann zwischen Leber und Milz tatsächlich noch ein Pils passt oder ob man schon aus dem letzten Loch pfeift.

Diese anschaulichen Sprachbilder zeigen, als wie mobil und flexibel die Organe des menschlichen Körpers gelten. Kein Wunder, dass dabei der Überblick verloren gehen kann. Bei einer Umfrage in England stellte sich nun heraus, dass medizinische Laien oft gar nicht wissen, was sie wo in sich herumtragen (Anatomical Sciences Education).

Für hiesige Körperkenner kein Grund zur Häme

Der Anatom Adam Taylor von der Lancaster University hatte 63 Erwachsene gebeten, seit Jahrtausenden bewährte Organe einem Schaubild des Körpers zuzuordnen. Das Gehirn konnten immerhin alle Teilnehmer richtig verorten, die Hornhaut des Auges und der Bizeps waren mit 90 beziehungsweise 80 Prozent auch noch allgemein bekannt.

Doch nur etwa die Hälfte der Probanden wusste, wo sich Leber, Nieren und Magen befinden. Milz, Bauchspeicheldrüse und Gallenblase schnitten noch schlechter ab. Das Schlusslicht bildete die Nebenniere. Sie konnte nur von 15 Prozent der Teilnehmer richtig lokalisiert werden, viele Probanden verorteten sie im Halsbereich.

Für hiesige Körperkenner ist das kein Grund zur Häme, schließlich weist der Name im Deutschen ja bereits auf die Lage hin, während der englische Ausdruck "Adrenal Glands" keine topografische Zuordnung erlaubt. Aufschlussreich waren allerdings die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Männer konnten besser Muskeln zuordnen, Frauen kannten sich mit den Organen besser aus - sie bevorzugen eben innere Werte. Am besten im Anatomiequiz schnitt die Gruppe der 40- bis 49-Jährigen ab. Das ist das schwierige Alter, in dem endgültig die Illusion der Unverwundbarkeit schwindet und Selbstmitleid, Morgensteifigkeit und leichtem Dauerschmerz weicht.

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