Alkoholkonsum bei Jugendlichen:Jeder Fünfte trinkt sich regelmäßig in den Rausch

Jugendliche und Alkohol

Alkohol gehört für viele junge Menschen in Deutschland dazu - und das regelmäßig.

(Foto: dpa)

Trinken bis zum Umfallen ist für viele junge Menschen eine wiederkehrende Erfahrung. Zehntausende pro Jahr saufen sich sogar krankenhausreif. Zugleich gibt es immer mehr Jugendliche, die völlig abstinent bleiben.

Fast jeder fünfte Jugendliche in Deutschland betrinkt sich mindestens einmal im Monat. Überproportional häufig greifen dabei junge Männer zu Bier, Schnaps und Wein. Die Folgen können lebensbedrohlich sein, wie die neuesten Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) ergaben: Mehr als 26 000 Mal wurden im vergangenen Jahr Jugendliche wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Der Anteil der 12- bis 17-Jährigen, die regelmäßig berauscht waren, sank binnen zwei Jahren nur leicht. Er reduzierte sich von 18,2 auf 17,4 Prozent im Jahr 2012. Nach wie vor greifen Jungen öfter zur Flasche als Mädchen. So betranken sich etwa 44 Prozent der 16- und 17-jährigen Jungen 2012 mindestens einmal pro Monat.

Die jungen Erwachsenen von 18 bis 25 Jahren trinken noch mehr als die Jugendlichen: 44 Prozent von ihnen hatten zuletzt mindestens einmal im Monat in einen Rausch; 38,4 Prozent sogar noch häufiger.

Abstinenz nimmt zu

Immer mehr Jugendliche verzichten aber auch komplett: Mehr als 30 Prozent gaben an, noch nie Alkohol zu sich genommen zu haben. Vor zehn Jahren waren es nur 13 Prozent.

Die Direktorin der Bundeszentrale BZgA, Elisabeth Pott, wies darauf hin, dass alle gesellschaftlichen Schichten gleichermaßen betroffen seien. Der Direktor des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV), Volker Leienbach, erläuterte: "An Hauptschule und Gymnasium wird annähernd gleich viel getrunken."

Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) zeigte sich zurückhaltend, Jugendliche etwa über eine Verteuerung von Alkohol vom Trinken abzuhalten. Ihr Ziel sei "Prävention und Aufklärung von Anfang an".

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