Niedersachsen:Ehemaliger deutscher Mers-Patient gestorben

  • In Niedersachsen stirbt ein ehemaliger Mers-Patient an einer weiteren Lungenerkrankung.
  • Davon unabhängig gibt es weitere Opfer in Südkorea. Die Behörden sprechen von 19 Toten und mehr als 150 Infizierten.

Patient infizierte sich auf einer Reise in den Nahen Osten

Ein 65 Jahre alter Mann aus Nordrhein-Westfalen ist nach überstandener Mers-Erkrankung gestorben. Er erlag bereits in der Nacht zum 6. Juni in einem Krankenhaus im niedersächsischen Ostercappeln einer anderen Lungenerkrankung. Die Schwächung durch das Coronavirus hat wahrscheinlich zum Tod beigetragen, teilten die Niels-Stensen-Kliniken am Dienstag mit. Er hatte sich im Februar bei einer Urlaubsreise in den Vereinigten Arabischen Emiraten mit dem tödlichen Erreger infiziert.

Der Mann hatte die Mers-Erkrankung bereits überwunden und war Mitte Mai von der Isolierstation des Marienhospitals Osnabrück in das Krankenhaus in Ostercappeln verlegt worden. Hinweise darauf, dass der Mann andere Menschen angesteckt hat, gibt es bislang nicht. Mehr als 200 Personen, die mit dem 65-Jährigen Kontakt hatten, seien negativ getestet worden.

Der Mann ist der dritte Mensch, der in Deutschland wegen einer Mers-Infektion behandelt wurde. In München war im März 2013 ein 73-jähriger Mers-Patient aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gestorben. Ein 2012 in Essen behandelter Patient überlebte die Krankheit.

Südkorea meldet weitere Opfer

Der aktuelle Fall in Niedersachsen hat nichts mit dem Ausbruch in Südkorea zu tun. Dort breitet sich Mers weiter aus - die Zahl der Neuerkrankungen ist derzeit aber leicht rückläufig, bilanziert die Weltgesundheitsorganisation WHO. Für eine Entwarnung sei es gleichwohl zu früh. Der WHO zufolge waren bis Montag 150 Infektionen und 15 Todesfälle in dem Land registriert. Die Behörden in Seoul sprachen am Dienstag von 154 Infizierten und 19 Toten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: