Mangelnde Bewegung:Wir sitzen uns krank

Der durchschnittliche Erwachsene verbringt 50 bis 70 Prozent seiner Zeit auf einem Stuhl. Wohin das führen kann, haben Forscher nun anhand der Daten von 800.000 Patienten errechnet.

Wer sein Leben vor allem im Sitzen verbringt, gefährdet seine Gesundheit und stirbt womöglich sogar früher. Darauf deutet eine neue Studie, die ein Forscherteam um die Medizinerin Emma Wilmot von der University of Leicester in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Diabetologia (online) veröffentlicht hat.

Die Metaanalyse von 18 Studien mit insgesamt knapp 800.000 Teilnehmern ergab, dass Menschen, die in Beruf und Freizeit die meiste Zeit sitzen, ein doppelt so hohes Risiko haben, an Diabetes oder Herz-Kreislaufkrankheiten zu erkranken oder gar zu sterben.

Überraschenderweise galt dieser Zusammenhang auch für Studienteilnehmer, die trotz langer Sitzzeiten noch Zeit für körperliche Aktivitäten finden. "Der durchschnittliche Erwachsene verbringt 50 bis 70 Prozent seiner Zeit im Sitzen, sodass unsere Studie eine große Bedeutung hat", sagt Wilmot.

Ihr Koautor Stuart Biddle von der Loughborough University schlägt daher vor, auch im Büro immer mal wieder kleine Stehpausen einzulegen: "Wir könnten Besprechungen im Stehen abhalten, während der Mittagspause laufen und den TV-Konsum begrenzen, um einen weniger sesshaften Lebensstil zu führen."

Mehr Möglichkeiten, Bewegung in den Alltag zu integrieren, erfahren Sie hier.

© SZ vom 15.10.2012/cwb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: