Dem Boss als solchem wird gerne unterstellt, er stehe den Liberalen nahe. Das mag daran liegen, dass viele Liberale - zumindest jene freidemokratischer Prägung - so aussehen, als wären sie gerne Bosse. Und natürlich passt das Profil der Steuersenkungsforderungspartei tatsächlich bestens zu Wirtschaftsführern, die das Fordern ebenfalls als ihr Kerngeschäft verstehen.
Von ihren Mitarbeitern zum Beispiel fordern sie Lohnzurückhaltung in guten wie in schlechten Tagen, denn schließlich muss man in den guten für die schlechten vorsorgen, und in den schlechten ist nach Abzug der symbolisch gekürzten Boss-Vergütung ohnehin nichts mehr übrig. Von ihren Zulieferern fordern sie Niedrigpreise, der nahenden schlechten Tage und der drohenden Konkurrenz aus Fernost wegen. Und von der Politik fordern sie alles mögliche.
Das allerdings würde der Boss so nie zugeben. In der Öffentlichkeit spricht er deshalb davon, dass er einzig und allein die Rahmenbedingungen garantiert haben möchte. Darunter versteht der Boss, um im Bild zu bleiben, dass er ungestört seinen kleinen Rahmen aufstellen kann und die Politiker zum Dank dafür sorgen, dass sich die mit bösen und guten Überraschungen gespickte, zutiefst unberechenbare Welt bitte schön nur außerhalb dieses Rahmens austoben möge.
Schon aus diesem Grund ist der Boss keinesfalls grundsätzlich den Liberalen zuzuordnen. Vieles des liberalen Gedankengutes ist ihm sogar fremd, zum Beispiel das Misstrauen gegenüber dem starken Staat. Schließlich hat er selbst stets einen langen Wunschzettel an den Treuhänder der Steuergelder dabei. Und so wie es Kindern zu Weihnachten herzlich egal ist, ob sie die Lego-Ritterburg von den Eltern, Tante Ina oder dem Opa aus Berlin bekommen, nimmt der Boss Geschenke gerne von Regierungen aller Parteien entgegen, egal welcher Couleur.