Wertpapierdepot:Ein mühsamer Wechsel

Der Übertrag eines Depots zu einem anderen Anbieter kann Nerven und viel Geld kosten. Finanztest zeigt, wie man es richtig macht.

Die Übertragung eines Depots zu einer neuen Bank kann sich zu einer aufwändigen Sache auswachsen. Doch Anleger können einiges tun, damit der Wechsel reibungslos läuft. Die neue Finanztest-Checkliste hilft dabei: Sie führt Schritt für Schritt durch den Wechsel.

Vielfältige Gründe für Wechsel

Gründe für einen Depotwechsel gibt es viele, zum Beispiel schlechter Service der alten Bank oder hohe Kosten für die Lagerung oder den Wertpapierhandel. Es kann auch vorkommen, dass eine Bank für den Anleger plötzlich nicht mehr geeignet ist, weil er seine Wertpapiergeschäfte jetzt anders ausführen möchte: Die Targobank - vormals Citibank - bietet zum Beispiel keinen Fondskauf über die Börse an.

Die Fondsbank Ebase ärgert Käufer von Indexfonds, weil sie neben der Depotgebühr ein volumenabhängiges Entgelt von jährlich 0,48 Prozent verlangt. Zahlreiche Direktbanken bieten ein kostenloses Depot an. Sie sind für Anleger, die ihre Wertpapiergeschäfte über das Telefon oder Internet abwickeln, häufig die erste Wahl.

Nur ganze Anteile übertragbar

Ein neues Depot bei einer anderen Bank ist schnell eröffnet. Anleger müssen dann noch daran denken, dass von Investmentfonds nur ganze Anteile übertragbar sind. Bruchstücke bleiben im alten Depot. Diese Bruchstücke - die Nachkommastellen - entstehen zum Beispiel, wenn Anleger feste Beträge angelegt haben, egal wie viel die ganzen Fondsanteile gerade kosteten.

Wer beispielsweise feste Raten in einen Sparplan einzahlt, bekommt dafür je nach Kurs neben ganzen Fondsanteile meist auch noch Bruchstücke dazu. Auch Anleger, die einen festen, größeren Betrag auf einen Schlag investieren, kaufen oft neben den ganzen Fondsanteilen noch Bruchstücke. Um den Verkauf der Bruchstücke muss sich der Anleger bei den meisten Banken selber kümmern. Sinnvoll ist es, die Bruchstücke vor dem Übertrag an die Fondsgesellschaft zurückzugeben.

Einige Banken bieten Umzugsservice

Einige wenige Banken wie Cortal Consors, ING-Diba oder die DAB bank bieten einen "Umzugsservice" an.

Wechselt ein Kunde zu ihnen, veranlassen sie für ihn nicht nur die Löschung des alten Depots, sondern kümmern sich auch um den Verkauf der Bruchstücke. Das Geld aus dem Verkauf überweisen sie dem Anleger.

Hilfe durch Finanztest-Checkliste

Ein vollständiger Depotübertrag kann mehrere Wochen dauern. Die Wertpapiere treffen manchmal außerdem peu à peu ein.

Der Anleger kann über seine Wertpapiere erst wieder verfügen, wenn sie in seinem neuen Depot gutgeschrieben sind. Viel Ärger ersparen können sich wechselwillige Anleger mit der Finanztest-Checkliste Depotwechsel.

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